Archiv für den Monat: März 2018

Abraham und das verhinderte Sohnesopfer

Seit heute hängt in meinem Arbeitszimmer ein neues Bild. Es zeigt Erzvater Abraham mit einem Schafbock auf den Knien, ein Messer in der Rechten und einen verängstigt-fragenden Sohn (Ist es Isaak oder Ismael?), der zu seinem Vater hinaufschaut. Im bärtigen Gesicht Abrahams kann man je nach eigener Stimmung ein altersweises Lächeln erkennen oder ein nachdenkliches Zögern, ob er nun wirklich nur das Schaf opfern solle. Die zweieinhalb Figuren sind auf leeren Kisten platziert, die früher einmal Gewehre und Granaten beinhaltet haben können.

Mir bedeutet die Geschichte um Abraham und seinen Sohn sehr viel. Sie ist ein verbindendes Element des jüdischen, christlichen und islamischen Glaubens. Gemeinsam nennt man sie ja auch die abrahamitischen Religionen. Selbstverständlich blicken Gläubige der drei Religionen auch unterschiedlich auf gemeinsame Erzählungen. Aber der Kern dieser Geschichte vom Sohnesopfer, das letztendlich nicht stattfand, ist doch wohl: keine Menschenopfer zur Ehre Gottes!

Abraham von Ihsan Abou Said

Das Bild ist ein Geschenk von meinem lieben Freund und Künstler Ihsan Abou Said. In langen Nächten haben wir über Religionen und deren Auswirkungen auf Gesellschaften und Individuen diskutiert. Und er war so freundlich, mein Buch Wenn du nicht da bist … ins Arabische zu übertragen.

Nun habe ich ein Original von ihm in meinem Arbeitszimmer. Vielen Dank dafür!

Links
https://de-de.facebook.com/ – Ihsan Art Works auf Facebook
https://www.epubli.de/ –  في غيابك – Wenn du nicht da bist … (auf Arabisch)

Qindie, eine gute Freundin und die Leipziger Buchmesse

Diese Woche findet die Leipziger Buchmesse statt. In den letzten Jahren bin ich immer mit einer guten Freundin, einer Arbeitskollegin und einer Selfpublishing-Autorin zur Messe gegangen. Das war jetzt keine große Tour – es handelt sich nämlich um genau eine Person. Und in diesem Jahr wird sie nicht in Leipzig sein.

Kathleen Stemmler ist eher im Makabren unterwegs. Ihre Texte sind voller Gewalt und Perversion. Das traut dem freundlichen Menschen aus dem Bereich der beruflichen Bildung und der jungen Mutter gar nicht zu. Aber so geht es ja auch dem Helden Ihrer Geschichten Dr. Paulus Paulinus …

Eine Gruppe von Selfpublisching- oder Indie-Autoren hat sich vor einigen Jahren zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um die Qualität von selbst veröffentlichten Büchern zu steigern. Wer dort mitarbeitet, lektoriert die Bücher der anderen und erhält den gleichen Service für die eigenen Werke. Der Leser bekommt ein qualitativ hochwertiges Buch. Das Siegel, das dies garantiert, heißt Qindie.

Zur Buchmesse findet jedes Jahr eine Lesenacht von Qindie-Horror-Autoren statt. Und dieses Jahr ist Kathleen Stemmler nicht nur für einen Spaziergang über das Messegelände, sondern auch für die Qindie-Lesung nicht anwesend. Daher hat sie ihren Beitrag nun auf YouTube veröffentlicht; der kann sich sehen und hören lassen.

Links
http://www.qindie.de/
https://www.facebook.com/autorinkathleenstemmler

Stiftung Christliche Kunst Wittenberg

Zum großen Reformationsjubiläum 2017 habe ich mich von Wittenberg ferngehalten. Ich dachte mir, ich muss mich nicht mit den Touristen aus aller Welt in lange Schlangen stellen, wenn ich keine hundert Kilometer entfernt lebe. Andererseits muss ich gestehen, dass ich insgesamt noch viel zu selten die kleineren Städte in meiner Umgebung besuche. Da entgeht mir doch eine ganze Menge.

Nun, nach Wittenberg habe ich es gestern endlich mal wieder geschafft. Und dort habe ich vor allem die Ausstellung im Schloss bewundert, die von der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg präsentiert wird. Das Ehepaar Scheufelen begründete 2001 die Stiftung mit über 400 Arbeiten von Künstlern des 19. und 20. Jahrhunderts. Durch Zukäufe und Schenkungen wächst die Sammlung, die hauptsächlich grafische Blätter umfasst.

Otto Dix - Versuchung

Mit fiel sofort eine Auswahl von Otto-Dix-Arbeiten ins Auge, vor allem, weil Kunstdrucke davon meinen Wohnungsflur zieren. Es sind Lithografien zum Matthäusevangelium, hier die Versuchung Jesu Christi.

Viele prominente Namen sind zu finden: Ernst Barlach, Marc Chagall, Joseph Beuys und Friedensreich Hundertwasser sind nur eine ganz willkürlich Auswahl. Max Pechsteins Grafiken zum Vater Unser sind weitere Highlights. Die gibt es auch als Postkartenset zu kaufen. Absolute Besuchsempfehlung!

Link
http://www.christlichekunst-wb.de/