Archiv für den Monat: Mai 2020

Ramadan, Corona und die Werbung

Der Ramadan und der Advent haben – bei allen offensichtlichen Unterschieden – wichtige Gemeinsamkeiten. Beide sind die Vorbereitungszeit für die Offenbarung des Wort Gottes, ob es nun für Moslems der Koran ist oder für Christen Jesus, das fleischgewordene Wort. Beide sind auch Fastenzeiten. Ok, der Advent war es mal. Und beide sind gleichzeitig die Gelegenheit für Festessen und soziale Interaktion in Familie, Freundeskreis und Nachbarschaft.

Deshalb hat auch die Fernsehwerbung sowohl den Advent als auch den Ramadan entdeckt für besonders aufwendige Werbefilmproduktionen. Bereits im letzten Jahr habe ich eine kleine Auswahl von Videos präsentiert, die mir besonders gefallen haben. In diesem Jahr möchte ich das wiederholen. In allen Werbungen (mit Ausnahme von McDonald’s) sind die Folgen der Corona-Krise bereits zu erkennen.

Wir beginnen mit McDonald’s in Singapur. Ein junger Mann arbeitet bei McDelivery. Wir erleben ihn als einen sehr sympathischen Menschen. Er ist im Ramadan ständig von Essen umgeben. Gegen Abend wird er von seinem letzten Kunden zum Essen eingeladen.

Der pakistanische Getränkehersteller Jam-e-Shirin zeigt uns Mutter und Tochter im Konflikt, weil kein Essen für ein Iftar-Mahl im Haus ist. Die Arbeitgeberin würde Geld schicken, mein die Mutter. Du hast doch schon lange nicht mehr für sie gearbeitet, die Tochter. Als ein Bote eine Kiste mit Lebensmitteln, einen Umschlag mit Geld und ein Handy übergibt, an dem die Arbeitgeberin spricht, dass sie niemals ihre beste Mitarbeiterin im Ramadan vergessen könnte, ist alles wieder gut.

Das Waschmittel Surf excel ist auch aus Pakistan. Ein Junge lernt von seinem Vater, dass es im Ramadan auch um gute Taten geht. Der Junge strengt sich den ganz Tag an, anderen zu helfen und eine Freude zu bereiten, und wird dabei sehr schmutzig. Am Abend kommt der Vater nachhause. Dort erst sehen wir, dass er ein Arzt ist.

Die ägyptische Banque Misr ruft jedem Menschen zu: du bist außergewöhnlich! Gezeigt werden unsere Helden der Corona-Krise sowie Menschen mit Handicap und – wie man es wohl sagen würde – ganz normale Menschen. Jeder einzelne ist etwas Besonderes.

Der Telekommunikationsanbierter Zain aus Kuwait macht ja jedes Jahr von sich reden durch seine besonders zu Herzen gehende Ramadan-Werbung. Hier geht es um Lebensfreude und Liebe trotz Corona und vor allem um Gottvertrauen angesichts der globalen Krise. Selbstverständlich bekommen die Helden der Krise einen Applaus gespendet.


Damit ist meine Top-Five-Liste der Werbung im Ramadan eigentlich abgeschlossen. Aber das Indus Hospital hat als Fundraiser einen Werbespot zu Corona im Ramadan produziert. Mit diesem Video möchte ich abschließen. Ramadan Kareem!

Politikerinnengeburtstag

Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau, die ihm den Rücken freihält. So heißt es allgemein. Doch immer wieder – und heute glücklicherweise immer öfter – treten Frauen aus dem Hintergrund und werden selbst erfolgreich. Bevor ich meine Top-Five-Liste von Politikerinnen, die heute Geburtstag haben, beginne, möchte ich zwei weiteren Frauen gratulieren.

Cäcilie Bertha Benz, geb. Ringer (1849–1944) übergab ihrem Verlobten Carl Benz bereits vor der Hochzeit ihre Mitgift, damit dieser sein Unternehmen weiterführen konnte. Schließlich begründete erst ihre legendäre Fahrt mit dem Benz Patent-Motorwagen Nr. 3 von Pforzheim nach Mannheim und zurück den wirtschaftlichen Erfolg dieser Erfindung.

Dorothy Gladys „Dodie“ Smith (1896–1990) ist eine englische Schriftstellerin. Von ihr stammt das Buch The Hundred and One Dalmatians, or the Great Dog Robbery, das 1961 von Walt Disney in einen märchenhaften Zeichentrickfilm verwandelt wurde.

Nun aber zu den Politikerinnen, die an einem 3. Mai geboren wurden:

  • Hedwig Heyl (1850–1934) – Parteipolitisch nicht so bedeutend und später leider auch ins rassische abgerutscht, schuf sie 1884 die erste Hauswirtschaftsschule. 1904 organisierte sie den Internationalen Frauenkongress in Berlin. 1920 bekam sie einen Ehrendoktor für Ernährungswissenschaften.
  • Golda Meir (1898–1978) – Nachdem sie 1949–1956 Arbeitsministerin und danach bis 1965 die Außenministerin Israels war, wurde sie am 17. März 1969 Israels erste und bisher eizige Ministerpräsidentin.
  • Traute Lafrenz (*1919) – Sie ist keine Politkerin im eigentlichen Sinne, sondern Ärztin. Sie gehört aber zum engeren Unterstützerkreis der Weißen Rose, erlbete das Ende des Zweiten Weltkriegs im Gefängnis und soll somit auch ein Teil meiner politischen Geburtstagsliste sein.
  • Katrin Dagmar Göring-Eckardt (*1966) – Sechs Jahre vor mir brach sie ihr Theologiestudium in Leipzig ab. Seit 1998 ist sie für Bündnis90/Die Grünen Mitglied des Bundestages. Und auch in der evangelisch-lutherischen Kirche übernimmt sie immer wieder wichtige Ämter.
  • Franziska Giffey (*1978) – Von 2015 an Bezirksbürgermeisterin in Berlin-Neukölln, wurde die SPD-Politikerin 2018 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.