They just wanna live …

Rassistisch motivierte Polizeigewalt ist in den USA – und leider nicht nur dort – trauriger und uns alle beschämender Alltag. Doch dieses Mal, bei der Lynchung von George Floyd, scheint es besonders eklatant. Der gesamte Tathergang wurde gefilmt. Und es gibt viele Zeugen.

Floyd war unbewaffnet und gefesselt, als ein weißer Polizist auf dem Hals des Opfers kniete. Der Polizist hält die meiste Zeit seine Hände in den Taschen, was noch deutlicher betont, wie wenig er sich bedroht gefühlt haben muss. Man sieht dieses Video und möchte diesem Polizisten und seinen Kollegen Dinge antun, die von Martin Luther King oder Gandhi nicht gutgeheißen würden.

Doch Floyd selbst setzte sich dafür ein, die schwarze Jugend Amerikas zu entwaffnen und ihnen eine bürgerliche Zukunft zu bereiten. Und auch seine letzten Worte sind frei von Gewaltandrohungen oder Flüchen. Die Auschreitungen, die in seinem Namen geschehen, würden Floyd wahrscheinlich nicht gefallen.

Der 12-jährige Gospelsänger Keedron Bryant hat nach dem Mord an George Floyd ein kurzes Lied auf seinem Instagram-Konto hochgeladen, dessen Text von seiner Mutter stammen soll. Der Text ist sehr eindringlich:

I’m a young black man
doing all that I can to stand
oh but when I look around and I see
what’s being done to my kind
everyday I’m being haunted as prey
my people don’t want no trouble
we’ve had enough struggle
I just wanna live
God protect me!

Das Video wurde mehrfach geteilt und 100.000-fach geschaut. Auch die Vernsehkanäle haben es entdeckt. Und Altpräsident Obama bezog sich in einem Tweet auf dieses kurze Lied eines schwarzen Jungen.

Auf YouTube gibt es eine Anzahl von Musikern, die als Zeichen ihrer Solidarität das Acappella-Stück mit einer Instrumentalspur unterlegt haben. Die Geschichte um das Lied erzählen Mutter und Sohn in der Sendung Access Hollywood.

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