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Terezin/Theresienstadt im Frühling

Ich bin dieser tage ein wenig blogschreibfaul geworden. Auch heute wird es keinen langen Eintrag geben, nur eine kurze Wasserstandsmeldung. Am Wochenende war ich in Tschechien gemeinsam mit dem neuseeländischen Dichter David Howard, der sich für zwei Monate in Prag aufhält. Ich habe ihm zwei Orte zeigen dürfen, die ich für wichtige Stätten der tschechischen Geschichte halte: Litoměřice (Leitmeritz) und Terezín (Theresienstadt).

In Litoměřice besuchten wir eine Kunstausstellung. Arbeiten von Josef Lada (1887–1957). Den Namen werden wohl nur sehr wenige kennen. Einige seiner Bilder sind aber recht bekannt. Tschechische Kinderbücher wurden von ihm geschrieben und gemalt, z.B. die Geschichte vom Kater Mikesch. Und von ihm stammen auch die sehr bekannten Bilder zu den Abenteuern des braven Soldaten Schwejk von Jaroslav Hašek.

20160402_155125David und mich hat die Besichtigung des KZ Theresienstadt sehr bedrückt. Auf dem Bild sind Pappurnen zu sehen, in denen die Asche der verbrannten Insassen aufbewahrt wurden. Theresienstadt war eine besondere Perversion der Nationalsozialisten. Es wurde als Muster-Anlage sogar der internationalen Öffentlichkeit vorgeführt. Eine Delegation des Roten Kreuzes inspizierte 1944 das Lager, ohne jedoch mit den Häftlingen zu sprechen. Die Nazis machten daraus einen Propagandafilm über das KZ: Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet. Bekannt ist daraus der schäbige Satz: „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt.“

Es ist so passend, gerade heute darüber zu schreiben. Heute vor 75 Jahren wurde der NS-Propagandafilm Ohm Krüger in Berlin uraufgeführt. Darin werden die südafrikanischen Buren als edle Opfer britisch-imperialistischer Gewaltherrschaft stilisiert. Emil Jannings spielt die Titelfigur Paul Krüger. Der Film wird im Rahmen von Bildungsveranstaltungen heute noch gezeigt. Vor 25 Jahren verstarb Max Frisch, der sich in seinem Stück Biedermann und die Brandstifter mit unserem Verhalten bei vorhersehbarem Unheil beschäftigt. Man sollte das Stück in Sachsen mal wieder inszenieren.

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Dann fuhren wir weiter nach Prag. Ich habe es genossen, mit dem Dichter, den ich auch schon übersetzt habe, endlich ganz entspannt einen Wein zu trinken und über Gott und die Welt – und natürlich die Lyrik – zu reden. Ein gutes und volles Wochenende war das.

 

 

Links
http://www.litomerice-info.cz/de/
http://galerie-ltm.cz/
http://www.terezin.cz/
http://www.bookcouncil.org.nz/writers/howarddavid.html

Jonas

Heute habe ich über epubli.de das Buch Jonas – Eine Text- und Bilder-Collage veröffentlicht. Geschrieben, gemalt und geklebt habe ich es für meinen Neffen, der eben diesen Namen trägt und im letzten Sommer geboren wurde. Zu seiner Taufe im November habe ich es ihm als Sonderausgabe geschenkt. Jetzt dürfen auch andere Menschen dieses Buch besitzen.

Jonas Cover

In wenigen Wochen wird das Buch über den Buchhandel erhältlich sein. Auch über Amazon kann man das Buch bestellen. Heute ist es bereits im Epubli-Shop verfügbar.

http://www.epubli.de/shop/buch/Jonas-Fabian-Williges-9783737597791/50598

Valentinstag

Heute muss ich noch stärker aufpassen als bei meinem letzten Thema. Denn wenn sich ein Junggeselle über den Valentinstag äußert, wird ihm schnell Frustration vorgeworfen. Beißender Zynismus trifft dann nur den eigenen Schwanz. Und ich schwöre, dass ich gerade nur an die Redewendung mit der Katze denke.

Mit dem 14. Februar ist das Gedenken an zwei Märtyrer aus der Mitte des dritten Jahrhunderts verbunden: der Priester Valentin von Rom († 269) und der Bischof Valentin zu Terni in Umbrien († 273). Was über das Leben der beiden Heilige überliefert ist, gehört ins Reich der Legenden. Ihre Existenz gilt jedoch als gesichert. Nichts prädestiniert sie allerdings dazu, Schutzheilige der Verliebten zu sein.

Wichtiger für unseren Feiertag ist der heute kaum bekannte Papst Gelasius I., welcher übrigens aus Nordafrika stammte und ein Berber war. Er verbot die bis in seine Amtszeit hinein gefeierten Lupercalien am 15. Februar, ein römisches Fruchtbarkeitsfest, das in Teilen mit unserem Karneval zu vergleichen ist, der ja in den meisten Jahren über die Februarmitte hinausragt. Gleichzeitig erhob er den 14. Februar zum Gedenktag für oben genannte Märtyrer. So verbanden sich Fruchtbarkeit und Valentin miteinander. Gelasius prägte übrigens das Wort modern. Er meint damit zeitgenössisch, im Gegensatz zu althergebracht.

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Viele Jahrhunderte später aber noch lange nicht modern im zeitgenössischen Wortsinne schrieb Geoffrey Chaucer (1342–1400) von einem Parliament of Fowls (Parlament der Vögel). Hier betrachtet der Dichter, nachdem er in alten Büchern nicht ausreichend über die Natur der Liebe belehrt wurde, das Balzverhalten des Geflügels. Die Tauben sind sich ewig treu, der Kuckuck lebt promiskuitiv. Zugeteilt werden die Männchen und Weibchen einander durch die Göttin Natura. Schließlich singen die Vögel:

Saynt Valentyn, that art ful hy on-lofte; –
Thus singen smale foules for thy sake –
Now welcom somer, with thy sonne sonne,
That hast this wintres weders over-shake

Saint Valentine, who art full high aloft –
Thus sing the small fowls for your sake –
Now welcome summer, with your sun soft,
That this winter’s weather does off-shake.

Sankt Valentin, du bist der Hochgestellte,
Für Dich die Vögel dieses Lied beginnen:
Willkommen, Sommer, der des Winters Kälte
Durch seine warme Sonne ließ zerrinnen.

In Erinnerung an diese göttliche Zuteilung der Vogelpärchen, losten im Mittelalter Gruppen junger Männer und Frauen sich zu Valentinspärchen zusammen, um es hernach den Vögel gleichzutun – im Adel gesittet als Freunde für ein Jahr, später im Volke etwas derber. Der Karneval steckt wohl auch in diesem Brauch.

Wer es nicht ganz so verliebt mag, kann mit dem 14. Februar ein festes Datum des Vorfrühlings sehen. Es wird schon deutlich früher hell, und in manchen Jahren spürt man die ersten laueren Lüfte.

Links
librarius.com – Parliament of Fowls
zeit.de – Zum Valentinstag

Greg Ash und wie ich auf ihn gekommen bin

Auch wenn im letzten Beitrag gleich zwei Kinofilme genannt sind, muss ich mir wohl langsam eingestehen, dass ich zu der Gruppe der Kinoverweigerer gehöre. Ich schaue Filme erst, wenn sie etwas älter sind. Dann gibt es sie auf DVD oder auf archive.org, weil der Film bereits gemeinfrei ist. Das liegt nicht daran, dass ich Angst vor großen Menschenansammlungen hätte oder es mir das Eintrittsgeld zu schade wäre. Es liegt an der Synchronisation. Jetzt kann man vieles einwänden, z.B. dass es ja auch manchmal irgendwo einen Film OmU gäbe. Ja, das stimmt – manchmal und irgendwo. Und in der Zwischenzeit habe ich mir die Kinobesuche abgewöhnt. Im Urlaub (z.B. in London) gehe ich dann ganz gern wieder.

Doch ich wollte heute gar nicht meckern. Ich wollte nur rechtfertigen, dass Grand Budapest Hotel erst gestern Abend gesehen habe. Ich habe die DVD von meiner Tante zu Weihnachten bekommen. Wer unter meinen Freunden mal Lust auf einen gemeinsamen Filmabend hat, darf mich gerne ansprechen. Der Film ist eine Wucht!

Wes Anderson drehte diesen Film mit einem bunten Strauß an Darstellerprominenz, denen man die Freude an der Arbeit ansieht: F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe, Ralph Fiennes, Jeff Goldblum, Harvey Keitel, Jude Law, Bill Murray, Edward Norton, Tilda Swinton, Tom Wilkinson, Owen Wilson und da habe ich schon einige weggelassen. Anderson schrieb auch das Drehbuch nach Lektüre mehrerer Werke von Stefan Zweig. Die Studios in Babelsberg waren Produktionsort. Gedreht wurde unter anderem in Görlitz. Premiere hatte er zu den Filmfestspielen in Berlin 2014, wo er auch den silbernen Bären gewann.

Ralph Fiennes spielt Gustave, den Concierge des Grand Budapest Hotel, der den staatenlosen Flüchtling Zéro Moustafa als Lobby Boy (gespielt von Tony Revolori) unter seine Fittiche nimmt. Ich erzähle die Geschichte jetzt nicht weiter. Ich kann aber sagen, dass der Hauptteil des Films, in der Zeit zwischen den Kriegen angesiedelt in einem fantastischen, osteuropäischen Land, die Gratwanderung schafft, eine rasante Komödie zu sein, die nicht respektlos mit den Opfern umgeht. Stefan Zweig wird als Ideengeber benannt, der auch immer viel Verständnis für Täter und Opfer aufbrachte, bis er selbst an sich beides wurde. Komödiantisch war er für mich aber nicht. Die frühen John-Irving-Romane, z.B. Lasst die Bären los oder Hotel New Hampshire (sic!) kommen mir da eher in den Sinn.

Eine Szene zeigt Zéro bei seiner Morgentoilette. Er malt sich einen hauchdünnen Schnurrbart a la Clark Gable auf die Oberlippe, um distinguierter und älter zu wirken. Mir hat Tony Revolori in der Rolle des Lobby Boy Zéro sehr gefallen, dass ich gleich Wikipedia bemühte, um nachzuschlagen, ob er denn schon in weiteren Filmen zu sehen sei. Da wurde der Kurzfilm Special Delivery genannt. Der Film ist vom britischen Filmemacher Greg Ash und frei auf seiner Website und seinem YouTube-Kanal We Like Laughter zu sehen. Special Delivery wurde kurz nach Grand Budapest Hotel gedreht. In einer Szene wird Tonys Charakter von seinem Freund gebeten, sich einen Schnurrbart zu malen. Jeder würde jetzt einen Clark-Gable-Bart als Zitat oder Hommage an den großen Kinofilm erwarten; stattdessen malt er sich den für Charlie Chaplin und Adolf Hitler typischen Zwei-Finger-Bart. Das nennt man wohl eine Humorage.

Links
gregash.co.uk – Website von Greg Ash
gregash.wordpress.com – Gregs Blog Make Laugh, Not War
scottslookalikes.com – eine weitere Serie von Greg Ash

Namenstag der Hl. Lucia

Durch die nicht dem astronomischen Jahr entsprechende Länge des Julianischen Kalenders verschob sich das Datum der Wintersonnenwende immer weiter nach Vorne. Kurz vor der Gregorianischen Kalenderreform im 16. Jahrhundert war der kürzeste Tag des Jahres am 12. Dezember. Am 13. Dezember, dem Gedenktag der Hl. Lucia, wurden die Tage also wieder länger.

Die Hl. Lucia lebte gegen Ende des dritten Jahrhunderts in Syrakus auf Sizilien. In Erwartung der baldigen Apokalypse verweigerte sie die Ehe und wurde, dadurch als Christin entlarvt, gefoltert und hingerichtet. Der von ihrem Vater zum Gatten auserwählte war von ihren Augen besonders verzaubert. Die Legende besagt, dass sie dem verschmähten Bräutigam als Antwort auf sein Werben ihre Augen auf einem Silbertablett schicken ließ und darauf in der Nacht durch eine Marienerscheinung gleich noch schönere wiedererlangte.

Zur Feier ihres Namenstages schreitet die älteste Tochter der Großfamilie frühmorgens in einem weißen Gewand mit rotem Gürtel und einem (heute meist künstlichen) Kerzenkranz auf dem Haupt und weckt die Familienangehörigen und Bediensteten zu einer Lichtprozession. Dieses Brauchtum ist heute vor allem in Schweden anzutreffen.

Das bekannte neapolitanische Volkslied Santa Lucia, welches u. a. von Elvis Presley interpretiert wurde, hat nur indirekt mit der Heiligen zu tun. Es beschreibt die Stimmung an einem späten Nachmittag und Abend an der Küste Neapels. Und neben dem Hafen liegt der historische Stadtteil Borgo Santa Lucia, welcher natürlich nach der Hl. Lucia benannt wurde.

Cover Lucias Aufbrüche

Für mich hat dieser Tag noch eine besondere Bedeutung; denn dies ist der Namenstag der Hauptperson meiner Erzählung Lucias Aufbrüche, welche ich dieses Jahr über den J. F. Steinkopf Verlag veröffentlicht habe.

Links
kirchenshop-online.de
l-iz.de
fabianwilliges.de

Geburtstag von Margaret Atwood

Heute wird Margaret Atwood 76 Jahre. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute! Atwood ist unter den englischsprachigen Autoren mein absoluter Favorit. Begonnen habe ich mit ihren Erzählungen in der Sammlung Wilderness Tips, die ich eher zufällig aus der Riege originalsprachlicher Bücher am Bahnhof herausgefischt hatte. Ich weiß nicht, was es damals war, was mich so fasziniert hat. Während ich mich im Deutschen von feministischer Literatur fernhielt, konnte ich mich hier relativ unbefangen nähern.

Damit möchte ich Atwood nicht in eine Schublade stecken, aus der ihre Bücher wohl nie mehr von einem Mann geholt werden würden. Doch selbstverständlich beschäftigt sie sich auch mit dem Frausein. Der bekannteste Roman heißt A Handmaids Tale (Report der Magd), der unter dem Titel Geschichte der Dienerin von Volker Schlöndorf verfilmt wurde. In dieser Dystopie werden Frauen zu Gebährmaschinen degradiert.

Mein Lieblingsbuch von ihr ist der Roman Robber Bride (Räuberbraut). Drei Frauen wird von einer weiteren Frau jeweils der Ehemann/Freund ausgespannt. Die Drei werden durch diese Ereignisse zu Freundinnen. Ach, während ich das schreibe, merke ich, wie unzureichend eine solche Inhaltsangabe ist.

Und im Abschluss dieses kurzen Blog-Eintrags denke ich, eine Top-Five-Liste wäre wahrscheinlich doch sinnvoller gewesen …

Das Windhahn-Syndrom

Seit einigen Jahren kenne ich Winfried Völlger als einen freundlichen, ruhigen Mann, der am Montagabend in der Villa zur OpenStage Saxophon spielt. Bei einigen Liedern spielen wir zusammen – ohne vorherige Absprache, nach einem kurzen Blick, das reicht. Seiner Gestalt sieht man an, dass er eine Geschichte hat. Mit seinem weißen Vollbart bewegt er sich irgendwo zwischen griechischem Philosophen und Waldschrat. Vielleicht ist er auch ein Wilder Mann, der dem Prinzen zu Hilfe eilt. Auf jeden Fall freue ich mich jeden Montag, den ich ihn in der Villa treffe und seinem Saxophonspiel lauschen kann, wenn wir nicht gar gemeinsam spielen.

An einem dieser Abende sagt Winfried Völlger mir, dass ein Buch von ihm wieder aufgelegt wurde. Das interessierte mich. Und nach einem Feature im Deutschlandfunk über das 1983 bei Hinstorff veröffentlichten Windhahn-Syndrom bestellte ich sofort ein Exemplar der Neuausgabe des Mitteldeutschen Verlags, Halle (Saale).

Heute habe ich die Lektüre beendet. Es ist wahrscheinlich noch zu früh, um wirklich eine gute Buchbesprechung zu verfassen. Aber bevor mein Herz platzt, muss ich kurz meiner Begeisterung Ausdruck verleihen. Ich habe lange nicht ein so gutes Buch gelesen! Die DDR der frühen 80er Jahre ist so genau beobachtet. Das klingt sicher komisch, wenn ein Mensch das schreibt, der die 80er Jahre bis auf wenige Wochen Urlaub im Westen Deutschlands verbracht hat. Aber ich habe mich eingehend mit der Vergangenheit meiner mittlerweile 23-jährigen Wahlheimat Leipzig beschäftigt, um doch auch auf diesem Felde eine halbwegs gesicherte Aussage zu treffen.

Den Inhalt des über 300 Seiten starken Romans werde ich jetzt nicht wiedergeben. Begreift diesen Blog-Eintrag als eine etwas kryptische Leseempfehlung!

Links
mitteldeutscherverlag.de
voellger.de

Es geht voran

Seit Schulzeiten fühle ich mich berufen zu schöpferischer Tätigkeit. Vor allem dem geschriebenen Wort habe ich mich – Vorsicht! Wortspiel – verschrieben. Nun habe ich den Vertrag unterschrieben für die Veröffentlichung meiner Erzählung Lucias Aufbrüche bei der  J.F. Steinkopf Verlag GmbH. Noch ist das Buch natürlich nicht auf der Website kirchenshop-online.de zu finden. Aber in wenigen Wochen ist es soweit.

Dadurch beschwingt google ich mal wieder meinen Namen und Begriffe, die mir noch so einfallen. Ärgerlich ist, dass bei Amazon mein selbst veröffentlichter englischer Gedichtband Far From Perfect bei einer einfachen Suche nicht immer als Ergebnis angezeigt wird, da er in die Kategorie der fremdsprachigen Bücher fällt. Ich verstehe es nicht ganz, aber wer streitet sich schon mit Amazon. Ich rede nicht mal mit denen.

In der Mediathek der ARD war auch eine kleine Überraschung für mich verborgen. Adoro haben in der Abendschau des Bayerischen Rundfunk das Lied Wundervolle Welt gesungen. Der Text ist, wie viele meiner Freunde bereits wissen, von mir ins Deutsche übertragen worden. Die Aufnahme lässte sich hier anschauen: ardmediathek.de/radio/Abendschau/Adoro-mit-Wundervolle-Welt

H. P. Lovecraft in Braunschweig

Mein Bruder ist seit Jahren beim Filmfest in Braunschweig ehrenamtlich aktiv. In diesem Jahr engagiert er sich besonders mit der ersten deutschen Werkschau zu H.P. Lovecraft. Im Vorlauf des Filmfests wurde mein Bruder vom in Dresden ansässigen Deep Red Radio interviewt. Bevor ich jetzt hier Wort an Wort reihe, überlasse ich meinem Bruder das Wort:

Link
drrshow.wordpress.com
filmfest-braunschweig.de

Phantombilder von Figuren der Weltliteratur

Ich bin heute auf den Blog The Composites gestoßen, den ich sofort mit meinem ausgesuchten Leserkreis teilen möchte. Der kanadische Literaturkritiker und Künstler Brian Joseph Davis fertigt mit einer Software für Kriminologen Phantombilder von bekannten Figuren der Weltliteratur. Häufig sind die großen Werke ja bereits verfilmt, und wenn wir den Namen eines Protagonisten hören, sehen wir lediglich das Gesicht eines Schauspielers vor unserem geistigen Auge. Doch wie hat der Autor seine Hauptperson tatsächlich beschrieben?

Davis sucht die Passagen aus den Erzählungen heraus, die sich mit dem Äußeren der Personen beschäftigen und gibt die Beschreibungen in eine entsprechende Software ein (Der Name des Programms ist mir nicht bekannt.). Nicht alles, was dabei herauskommt, kann man wirklich als schön bezeichnen. Aber auch da hat uns Hollywood eher auf dem Gewissen als die schöne Literatur.

In fünf Tagen wird es 66 Jahre her sein, dass Nineteen Eighty-Four von George Orwell erschien. Die fünf Tage wollte ich mit diesem Eintrag aber nicht mehr warten. Deshalb präsentiere ich jetzt Julia, Winston Smiths Geliebte – zwar nicht bis zum Tode, aber zumindest bis zur Folter –, wie George Orwell sie beschrieben hat:

Julia aus 1984 von George Orwell
Erstellt von Brian Joseph Davis mit einer forensischen Software

Link
thecomposites.tumblr.com