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Zurück aus dem Urlaub

Gestern Abend bin ich aus heil aus dem Urlaub zurückgekommen. Eine Woche bei meiner englischen Tante in London und eine Woche beim diesjährigen EMAG in Rotterdam. Ich nenne es Urlaub, weil ich in der Zeit nicht meiner regelmäßigen Arbeit nachgehe; aber an sich ist es doch eher eine Studienreise mit vielen Besuchen von Museen, Galerien, Vorträgen und Diskussionen. Eine schöne und auch fordernde Zeit.

Ich gehe heute nicht ins Detail über die einzelnen Programmpunkte. Mein erster Tag in der Heimat hat noch wichtigere Aufgaben für mich. Ein paar Bilder möchte ich aber doch zeigen. Wer will, kann mir nach dem Testprinzip Odd-one-out schreiben oder kommentieren, welches Bild sich von den übrigen stärker unterscheidet, bzw. was sie denn wohl alle einen könnte.

Stuttgart ’23 – Tag 4

Heute stand der eigentliche Grund dieser Fahrt auf dem Programm: die Mitgliederversammlung von Mensa in Deutschland e.V. Doch da ist nicht viel für die Kamera passiert. Und die Themen der Versammlung möchte ich auf meinem Blog auch nicht breittreten.

Nach der Mitgliederversammlung bin ich noch in die Staatsgalerie Stuttgart gegangen. Schon der postmoderne Bau von Sir James Stirling (1926–1992), den ich auf der Stadtführung gezeigt bekam, ist einen zweiten Besuch wert. Ein Teil der Mauer zum Parkdeck erinnerte mich an ein Buch von mir. Es ist zu offensichtlich, um daraus hier eine Preisfrage zu machen:

Als wäre ich bereits einmal in Stuttgart gewesen …

Die Sammlung selbst ist wieder einmal zu groß für meinen Blog. Aber eine deutliche Empfehlung muss ich hier aussprechen!

Links
https://www.mensa.de/
https://www.staatsgalerie.de/

Stuttgart ’23 – Tag 3

Für heute stand ein Tagesausflug zum Kloster Maulbronn auf dem Programm. Es ist die besterhaltene Klosteranlage aus dem Mittelalter, die man nördlich der Alpen finden kann. Sogar die Wirtschaftsgebäude aus Fachwerk und Teile der Fischteiche sind erhalten. Seit 1993 zählt das Kloster zum UNESCO-Welterbe. Mit einem kleinen Blogeintrag kann ich dieser Stätte ohnehin nicht gerecht werden. Deshalb heute nur ein paar wenige Bilder:

Ach, ich hätte den ganzen Tag im Kloster bleiben können und jede Ecke aus zig denkbaren Winkeln fotografieren können! Schließlich ist dies heiliger Boden – aus vielen verschiedenen Gründen. Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin und Hermann Hesse waren hier als Schüler. Aber wir konnten nicht länger verweilen, weil wir noch ein keltisches Fürstengrab besichtigen wollten. Da war ich in merkwürdiger Stimmung und wenig aufnahmebereit.

Aus unserem Reisebus heraus habe ich noch dieses Foto während der Fahrt geschossen. Es zeigt das Schloss Kaltenstein in Vaihingen an der Enz. Das Schloss und die Stadt sollte ich mir als ein Reiseziel merken. Vielleicht in der Zeit der Weinfeste.

Schloss Kaltenstein in Vaihingen an der Enz

Am späten Nachmittag waren wir wieder in Stuttgart. Ich nutzte einen Leerlauf in meinem Tagungsplan, um die Kirche schräg gegenüber unserem Tagungshotel, dem Maritim, zu besuchen. Ich hatte Glück! Der Organist der St.-Fidelis-Kirche übte gerade ein wenig und ich betrachtete die wunderschönen Fenster von Georg Meistermann (1911–1990), während ich der Musik lauschte.

Links
https://www.kloster-maulbronn.de/
https://www.burgen-web.de/kaltenstein.htm

https://www.kath-stuttgart-west-botnang.de/gemeinden/st-fidelis

Stuttgart ’23 – Tag 2

Die Stadtführung am heutigen Vormittag hat mich mit der Stadt bereits wieder etwas versöhnt. Sie mag nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs einige schlechte Entscheidungen getroffen haben; aber es gibt doch wohl einige sehr schöne und interessante Ecken. Die Dame, die mit ihrer resoluten Art und ihrem auch Rückfragen nicht scheuenden Wissen die Stadt erschloss, möchte ich hier gern dankend porträtieren:

Frau Christa Lang zeigt uns die schönen und bedeutsamen Ecken Stuttgarts.

Ich kann nicht alles wiedergeben, was uns Frau Lang erzählt hat. Ich begnüge mich mit einer kleinen Galerie von Bildern, die ich unterwegs schoss:

In der Markthalle aß ich zu Mittag sehr leckere Käsespätzle im Marktsüble. Danach ging es in das Kunstmuseum Stuttgart, einem riesigen Glaskubus am Schlossplatz. Besonders beeindruckend waren für mich die Bilder von Otto Dix, zu denen gerade zeitgenössische Werke von Künstlern aus der Ukraine gehängt wurden.

Gleich in der Nähe befindet sich die Stiftskirche. Auch sie wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Lediglich der Chor blieb unversehrt. Alle Fenster jedoch wurden seit den 1950er Jahren von Künstlern neu erstellt, wie z.B. das Pfingstfenster von Wolf-Dieter Kohler (1928–1985), mit dem ich den heutigen Eintrag schließe.

Stiftskirche in Stuttgart, Chorfenster links, Wolf-Dieter Kohler (1954)

Links
https://www.markthalle-stuttgart.de/
https://www.kunstmuseum-stuttgart.de/
https://www.stiftskirche.de/

Stuttgart ’23 – Tag 1

In dieser Woche findet in Stuttgart das Jahrestreffen von Mensa in Deutschland statt. Nach den Corona-Jahren möchte ich endlich wieder andere Ms treffen und überhaupt mal wieder auf einem gewissen Niveau unter Leute kommen. Mein erster Tag begann etwas stressig, was den Ablauf anging. Aber ich ahbe schon einige interessante Punkte der Stadt kennenlernen dürfen.

Einleitung beim Besuch des Museums der Illusionen

Mein erster Programmpunkt was das Museum der Illusionen. Schon im Eingangsbereich wurden wir aufgefordert, unbedingt Fotos zu machen. Die Mitarbeiterin empfahl uns dies aus zwei Gründen. Wir sollten die Illusionen auf den Fotos nachempfinden können und gleichzheitig etwas Werbung für das Museum machen. Das tue ich an dieser Stelle gern.

Keine Frage, wer hier der Größte ist 🙂

Mehr Fotos aus dem Museum zu posten ist allerdings müßig. Man muss es eigentlich selbst erleben – vor Ort und im Vergleich dazu auf dem eigenen Foto. Vielen Dank für die Erfahrung!

Das Museum befindet sich hinter dem im legendären Umbau befindlichen Hauptbahnhof. Der Stadtteil ist erst jüngst auf dem ehemaligen Güterbahnhof entstanden. Direkt neben dem Museum befindet sich die Stadtbibliothek Stuttgart. Der südkoreanische Architekt Eun Young Yi hat diesen bemerkenswerten Bau entworfen. Er fasziniert auf jeden Fall. Aber er kommt auch etwas blockig daher.

Momo gegen die Grauen Männer und die Stadtbibliothek Stuttgart im Hintergrund

Der Stadtbibliothek direkt gegenüber befindet sich das Milaneo. Ich hätte es wohl von mir aus gar nicht erst erwähnt, aber bereits in der Stadtbahn wurde ich von Jugendlichen gefragt, ob die Bahn wohl bis zum Milaneo fahren würde. Es hat also eine gewisse Bedeutung, der ich hier Rechnung tragen möchte.

Das Milaneo von außen

Ich persönlich bin kein Fan von Einkaufszentren. Allerdings schenkt einem die Fußgängerzone Stuttgarts auch nicht das attraktivste Einkaufserlebnis. In Stuttgart selbst ist das Zentrum umstritten. Und die Zufriedenheit der eingemieteten Händler hält sich ebenfalls in Grenzen.

Als Leipziger bin ich natürlich Leid gwohnt. Nachdem der Leipziger Hauptbahnhof zur Shoppingmall wurde, kam mit den Höfen am Brühl ein vergleichbarer Konsumtempel hinzu. In Stuttgart ist die Kombination mit Wohungen interessant. Außerdem sind die 43.000 m² Verkaufsfläche wirklich eine ganze Menge (die Höfe am Brühl haben 27.500 m²).

Die Stuttgarter Topografie führt zu einem Faszinosum: Am Hang gebaut hat der Gebäudekomplex zwei Erdgeschosse und lediglich ein Obergeschoss, bevor drüber die Wohnungsetagen beginnen. Die Ladengeschäfte in den drei Bereichen, die ganz innovativ den Begriffen Nature, Urban und Modern zugeordnet sind, nehmen sich überraschend konventionell aus.

Am Abend aß ich mit einigen anderen Besuchern des Mensa Jahrestreffens den Italiener Cavallino Spaghettaro. Und das ist nun wirklich eine eindeutige Empfehlung. Spaghetti mit Trüffeln und dazu ein trockener Rotwein – so schließt man einen gelungenen ersten Tag in Stuttgart gerne ab.

Links
https://www.mensa.de/
https://stuttgart.museumderillusionen.de/

https://stadtbibliothek-stuttgart.de/

https://www.milaneo.com/

https://www.cavallino-spaghettaro.de/

Namenstag des Basilius und Top-Five-Liste von Geburtstagen

Ein neues Jahr hat begonnen. Die letzten Monate war ich deutlich weniger Aktiv auf diesem Blog. Aber das kann man ja als guten Vorsatz nehmen, wieder etwas häufiger zu schreiben. Mit dem Schreiben ist es wohl wie mit dem Sport. Man geht nicht einfach als Teilnehmer zu den Olympischen Spielen. Man muss jeden Tag ein bisschen machen (oder auch etwas mehr), um letztendlich – sprachliches Bild – den ganz großen Wurf zu landen. Begonnen hatte ich den Blog mit Namenstagen von Heiligen und mit Top-Five-Listen. Diese Traditionen möchte ich fortführen.

Der Heilige Basilius der Große wurde um 330 in Caesarea, Kappadokien (im Herzen der heutigen Türkei) geboren und starb 379 eben dort. Die 49 Jahre seines Lebens reichten aus, um ihn zu einem der wichtigsten Kirchenväter werden zu lassen. Die von ihm verfasste ausführliche Mönchsregel hat in der orthodoxen Kirche bis heute bestand. Seine Abkehr von der Welt und Hinwendung zu Gott ließ ihn aber nicht die Barmherzigkeit vergessen. In Armenküchen versorgte er Not leidende Christen wie Juden, mit dem Hinweis, sie hätten alle die gleichen Eingeweide. Aus einer Predigt an die Reichen stammt folgender Absatz:

Wenn ich in das Haus eines Luxus liebenden Neureichen komme und es mit allerlei Schmuck geziert sehe, so weiß ich, dass ihm die sichtbaren Dinge über alles gehen, ja dass er das Unbeseelte schmückt, die Seele aber ohne Schmuck lässt. Dann sag’ mir, wozu die silbernen Bettstellen, die silbernen Tische, elfenbeinernen Sänften und Sessel, derentwegen der Reichtum den Armen nicht zugute kommen kann, die zu Tausenden vor der Türe stehen und alle Jammertöne hören lassen? Du aber versagst die Gabe mit der Ausrede, es sei dir unmöglich, ihrer Bitte zu willfahren. Du beschwörst mit der Zunge, was deine Hand Lügen straft mit dem funkelnden Diamantringe am Finger. Wie viele könnte dieser eine Ring von den Schulden befreien! Wie viele baufällige Häuser könnte er aufrichten! Ein einziger deiner Kleiderkästen könnte ein ganzes frierendes Volk kleiden, und dennoch bringst du es über dich, den Armen hilflos zu entlassen, ohne die gerechte Vergeltung des Richters zu fürchten! Du hast dich nicht erbarmt; du wirst auch kein Erbarmen finden. Du hast dein Haus nicht geöffnet; du wirst im Himmel nicht Einlass finden. Du hast kein Brot gegeben; du wirst auch das ewige Leben nicht erlangen.

Ich glaube, in unserem Diskurs zum Thema Flüchtlinge und Grenzkontrollen, fremdes Leid und eigene Sicherheitsgefühle muss ich diesen Prediktauszug nicht weiter kommentieren. Der Hl. Basilius wird bis heute verehrt als ein Schutzpatron der Armen und Kranken und ein Kämpfer für den Frieden.


Aber eine Geburtstagsliste wollte ich noch ergänzen, in zeitlicher Reihenfolge:

  • Karl Friedrich Louis Dobermann (1834–1894) – Der Justizangestellte aus dem thüringischen Apolda beschäftigte sich von berufswegen mit der Hundesteuer und im Privaten mit der Zucht des nach ihm benannten Dobermann. Diese Rasse gilt vielen als Kampfhund, wird aber auch in Therapien und als Blindenhund eingesetzt.
  • Ernst Barlach (1870–1938) – Als Bildhauer ist der früh-expressionistische Künstler aus Norddeutschland bekannt. Er verfasste aber auch eine Reihe von Dramen. Ich lernte ihn durch die Lektüre des Romans Sansibar oder der letzte Grund von Alfred Andersch kennen. Dort spielt die Plastik Lesender Klosterschüler eine wichtige Rolle.
  • Carl-Heinrich Rudolf Wilhelm von Stülpnagel (1886–1944) – Der bereits im ersten Weltkrieg dekorierte General war Teil des Kreises, der das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 verübte. Stülpnagel ließ im besetzten Frankreich die Obersten von SS und Gestapo festsetzen. Er wurde letztendlich in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
    Um bei der Zahl fünf zu bleiben, ergänze ich hier noch den Medizinstudenten Willi Graf (1918–1943), der als Mitglied der Widerstandsgruppe Weiße Rose in München-Stadelheim hingerichtet wurde. Auch er hat heute Geburtstag.
  • Isaac Asimov (1920–1992) – Er war Biochemiker und steht als Science-Fiction-Autor für die Wissenschaftlichkeit der Visionen. In dieser Funktion half er bei der Produktion des ersten Star-Trek-Kinofilms. Außerdem war er Mitglied von Mensa; das verbindet.
  • Todd Haynes (*1961) – Regisseur, Drehbuchautor und Produzent und ein wichtiger Vertreter des New Queer Cinema. Zwei Filme von ihm sind absolute Empfehlungen: Velvet Goldmine (1998) und I’m not there (2007).

Link
https://www.unifr.ch/bkv/index.htm – Bibliothek der Kirchenväter (Universität Freiburg, Schweiz)

Spenden-Rallye in der VILLA

Das Soziokulturelle Zentrum „Die VILLA“ wird in diesem Jahr 25 Jahre alt – ein Vierteljahrhundert. Das ist schon eine ganze Weile. In der Zeit ist viel passiert. Mir fallen zuerst die großen Sachen ein: Umzug und Wechsel der Rechtsform. Aber eigentlich wichtig sind die vielen kleinen Dinge, das Alltägliche: Was alles an Vereinen, Initiativen in der VILLA ansässig war und ist, was alles an Programmen und Angeboten von den Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern  vorgehalten wird, das kann ich hier gar nicht schnell mal beschreiben.

Ich habe auch eine ganz persönliche Beziehung zur VILLA. Als ich 1992 nach Leipzig zog, nutzte ich als junger Student Angebote der VILLA. Als Mitarbeiter im Werk II oder bei der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung hatte ich auch immer wieder mit den Mitarbeitern oder den FSJ-lern der VILLA zu tun. Als selbstständiger Künstler habe ich auch schon Projekte wie Workshops oder kleinere Musikfestivals in der VILLA organisiert. Jeden Montag besuche ich die OpenStage, welche die ersten fünf Jahre ihres Bestehens noch Offener Gitarrenabend genannt wurde. Und jeden vierten Mittwoch im Monat veranstalte ich im Café der VILLA den Mensa-Spieleabend. Seit letztem Jahr bin ich im Vorstand des Trägervereins VILLA e.V. – Förderverein für Jugend, Kultur und Soziales.

Der Förderverein ruft zum großen Jubiläum auf zu einer Spenden-Rallye. 10 Projekte haben wir ausgewählt, die in diesem Jahr etwas finanzielle Unterstützung gebrauchen könnten. Und als beosnderes Bonbon haben wir uns überlegt, dass der Förderverein die Spenden verdoppeln könnte. Die genauen Regeln kann man auf der folgenden Website erfahren: spendenaktion.villa-leipzig.de

 

die VILLA - 25 Jahre

In einem Leporello informiert der Förderverein über die einzelnen Projekte, die bei der Spendenrallye antreten. In materieller Form findet man ihn in der VILLA. Digital ist er ganz einfach über den folgenden Link abrufbar: issuu.com/villa-leipzig/[…]spendenrallye