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Attentat in Kabul

Heute wurd in Kabul, Afghanistan ein Selbstmordattentat verübt. Besonders perfide daran ist, dass dies in einer Bildungseinrichtung geschah, in der sich junge Menschen auf die Universitätsprüfung vorbereitet haben. Es sind also ausschließlich zivile Opfer, unter denen ein hoher Anteil junger Frauen ist.

Ich kann gerade keine guten Worte dafür finden. Zum Glück habe ich meine spezielle Technik in der bildenden Kunst, um solche Phasen zu überstehen. Ich habe ein Bild gewählt, das heute um die Welt ging. Der junge Mann sitzt erschöpft im Gang eines Krankenhauses, wo Ärzte verzweifelt um das Leben seiner Schwester ringen.

Der Satz dazu bezieht sich auf Hiob/Ayyub, der trotz allen Leides seinen Glauben niemals verlor. Ich lasse ihn in seiner Glaubensfestigkeit eine kurze Pause machen.

20220930 Ayyub ist resting

Anschlag in Kabul

Heute Mittag gab es einen Doppelanschlag auf Bildungseinrichtungen in Kabul. Es ist nicht der erste Anschlag und leider wird es wohl auch nicht der letzte sein. Und gerade haben wir mit der Ukraine einen Krieg direkt vor der Haustür. Aber wir dürfen das Leid in Afghanistan nicht vergessen.

Aus der Ferne lässt sich so wenig machen. Ich sitze hier im sicheren Leipzig, klage über Speiseölverfügbarkeit und Benzinpreise; doch dort sterben Schüler, die sich mit höherer Bildung eine bessere Zukunft versprachen. Mindestens sechs von ihnen haben nun gar keine Zukunft mehr.

Der Anschlag wurde wahrscheinlich von Anhängern des IS verübt. Ziel waren Schüler, die der Volksgruppe der Hasara angehören. Ich habe viele Freunde, die Hasara sind. Das gibt einem solchen Anschlag eine besondere, beängstigende Nähe.

In solchen Situationen der Hilflosigkeit greife ich zur Kunst. Ein Bild in meinem typischen Stil habe ich den Schülern Afghanistans gewidmet:

20220419 Kabul Blast

Links
https://www.bbc.com/news/world-asia-61148248
https://tolonews.com/afghanistan-177645

Bundesweiter Vorlesetag 2017

Heute ist der Bundesweite Vorlesetag 2017. Am dritten Freitag im November gehen ehrenamtliche Vorleser in Grundschulen und Kindergärten und lesen aus selbst gewählten Büchern vor. Organisatorisch begleitet wird dieser Tag von der Stiftung Lesen, der Deutsche Bahn Stiftung und der Wochenzeitung Die Zeit.

Zum ersten Mal war ich auch mit dabei. Ich las an der 74. Grundschule im Osten Leipzigs in einer DaZ-Klasse aus meinem Buch Jonas. DaZ bedeutet Deutsch als Zweitsprache. In einer DaZ-Klasse sind vornehmlich Kinder aus geflüchteten Familien, die erst einmal Deutsch lernen müssen, bevor sie in den regulären Schulbetrieb integriert werden können.

Ich habe mein eigenes Buch nicht allein aus Eitelkeit gewählt. Der Prophet Jonas ist sowohl im Christentum als auch im Islam bekannt. Seine Geschichte von Seenot und Errettung, von Geborgenheit im Bauch des Fisches kam bei den Kindern gut an. Sie ergänzten immer wieder eigene Fluchterfahrungen. Nach dem Lesen erstellten wir als Collagen jeweils einen Fisch, in dem wir selbst in Sicherheit wären.

Zum Abschluss erhielt ich eine Urkunde, die meine Teilnahme am Vorlesetag bestätigt. Es wird wohl nicht die letzte ihrer Art bleiben.

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Links
http://www.vorlesetag.de/
http://www.stiftunglesen.de/
http://74-grundschule-leipzig.de/
https://www.epubli.de/shop/buch/Jonas