Wie bei vielen Heiligen der ersten Jahrhunderte ist über den Hl. Patrick kaum Gesichertes überliefert. Er soll zwischen 385 und 461 gelebt haben. Wahrscheinlich war er ein Sohn eines in Britannien stationierten Römers, der bereits ein Christ war. Mit 16 Jahren soll er von Seeräubern nach Irland verschleppt worden sein, wo er als Sklave verkauft seine Jugend über Schafe hüten musste, bis ihm die Flucht nach Frankreich und dort in ein Kloster gelang. Später als ausgebildeter Geistlicher kehrte er zur Mission nach Irland zurück.
Durch ein Gebet allein soll der Hl. Patrick sämtliche Schlangen von der Insel vertrieben haben. Dies gleicht wohl aber eher dem alten Witz vom Holzfäller, der seine Ausbildung in der Sahara absolvierte und auf die Anmerkung, dass es da doch keine Bäume gebe, erwiderte: „Ja, jetzt nicht mehr.“ Bereits seit der letzten Eiszeit sind keine Schlangen auf Irland nachweisbar.
Noch bekannter als die Geschichte von den Schlangen ist jedoch die vom dreiblättrigen Kleeblatt – Shamrock genannt. Der Hl. Patrick nahm das Kleeblatt, um die Dreifaltigkeit Gottes zu erklären: ein Blatt, das aus drei Blättern besteht. So haben Christen auch nur einen Gott, der sich aber in drei Gestalten zu erkennen gibt: als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist. Dass diese drei eins sind, ist wichtig, um dem Vorwurf des Polytheismus zu entkräften. Im Islam ist dies der wohl größte Kritikpunkt am Christentum. Dieser Umstand basiert allerdings auf einem Missverständnis und hat mit dem Hl. Patrick nichts zu tun.
Der Hl. Patrick gehört heute zu den bekannteren Heiligen. Allerdings nicht, weil so viele Menschen die Legenden um ihn kennen würden, sondern nur, weil er der Schutzheilige Irlands ist und Exiliren in der ganzen Welt den Saint Patrick Day bekannt gemacht haben. Heute wird er auch von vielen Nichtiren feierlich begangen. Zumindest nutzen die Irish Pubs in den deutschen Großstädten den Tag, um ihre Kundschaft grün anzumalen, Guinness Beer und Irish Whiskey zu verkaufen.
Der irish-katholische Moraltheologe Denis Vincent Twomey sprach sich 2007 im The Irish Independent gegen die bestehenden Festtagstraditionen aus und sagte, es sei an der Zeit, den Saint Patrick’s Day wieder als einen kirchlichen Feiertag zu beanspruchen. Die alkoholgetriebenen Ausschweifungen sollten einer frommeren [und familientauglicheren] Freude weichen. Ich persönlich stimme ihm mit dem Hinweis zu, dass er sich – ganz echter Ire – nicht absolut gegen den Alkohol ausspricht. Der Artikel im März 2007 war betitelt: More piety, fewer pints ‚best way to celebrate‘