Die Lyrik, an sich das sonnigste Musenkind, führt in unserer Zeit ein Schattendasein. Wann ist der richtige Zeitpunkt, ein Gedicht zu lesen? Und wie liest man es? Tatsächlich kann ein Gedicht beim ersten Lesen seine volle Schönheit nicht entfalten. Ich glaube, ein Gedicht muss auswendig aufgesagt werden, um auch für den Sprecher ein Genuss zu werden. Wir kennen das von Pop-Songs, die wir mitsingen wollen oder gar allein unter der Dusche singen.
Der Sprecher und Schauspieler Fritz Stavenhagen hilft uns beim Rezipieren von lyrischen Werken. Er spricht sie ein, und wir können den Text lesen und gleichzeitig von einer geübten und nebenbei bemerkt wohlklingenden Stimme vorgelesen bekommen. Den Namen werden viele nicht kennen. Seine Stimme mag man aber schon im Fernsehen gehört haben, u.a. in Werbeclips. Doch diese Arbeit an den deutschen Gedichten ist ungleich verdienstvoller. Vielen Dank, Fritz Stavenhagen!
Empfehlen möchte ich zwei sehr unterschiedliche Gedichte, die mich heute aber beide sehr berühren. Die Zusammenhänge darf man selber erahnen.
- Barbaren von Erich Mühsam
- Es ist alles eitel von Andreas Gryphius
Bitte weiter schmökern und lesen! Wir sollten alle viel mehr Gedichte lesen – und vortragen, proklamieren.
Links
deutschelyrik.de – die Startseite des Projekts Deutsche Lyrik
fritzstavenhagen.de – der Mann hinter dem Projekt (und vor dem Mikrophon)