Der 5. August ist der Todestag einer Reihe bedeutender Frauen. Das fordert eine meiner geliebten Top-Five-Listen (in zeitlicher Reihenfolge):
- Fanny Lewald (1811–1889) – Im Vormärz schrieb nicht nur Heinrich Heine. Aus einem protestantisch getauften jüdischen Elternhause stammend, widmete Lewald ihre Bücher Frauen, die gegen die Zwangsverheiratung und für ein gleiches Recht auf Bildung fochten. Zu ihren Freunden zählt u.a. Hedwig Dohm, die Großmutter Katia Manns, geb. Pringsheim.
- Victoria von Großbritannien und Irland (1840–1901) – Die älteste Tochter von Königin Victoria und Prinzgemahl Albert wurde mit royaler Bildung und liberalen Idealen nach Preußen verheiratet. Doch ihr Ehemann war lediglich 99 Tage Kaiser des Deutschen Reiches – zu kurz, um dieses in eine konstitutionelle Monarchie umzuwandeln. Stattdessen bekam ihr Sohn Wilhelm II. genug Zeit, in den Ersten Weltkrieg hinein zu taumeln.
- Hilde Coppi (1909–1943) – Gemeinsam mit ihrem Mann Hans gehörte sie zur Roten Kapelle, einem losen Netzwerk von Gruppen, die dem Nazi-Regime Widerstand leisteten. Den Namen erfand allerdings die Gestapo, den die DDR gern als Ehrentitel für den kommunistischen Widerstand übernahm.
- Marilyn Monroe (1926–1962) – Die begnadete Schauspielerin und Sängerin ist zum Inbegriff der schönen Blonden geworden, die schon allein wegen ihres Aussehens in Sachen Intelligenz heillos unterschätzt wird. Wahrscheinlich ist sie genau daran auch zerbrochen.
- Joan Robinson (1903–1983) – Die britische Wirtschaftswissenschaftlerin erweiterte die Theorien von John Maynard Keynes und läutete so die postkeynesianische Rekonstruktion ein. Sie beschrieb fast anekdotisch das Kapital als putty, jelly, steel, leets or ectoplasm (Kitt, Gelee, Stahl, Listen, Ektoplasma) und somit als formbar.