Jahresrückblick 2019

Silvester 2019 – ein Tag auf dem Zeitstrahl. Aber in unserer Kultur ist es üblich, hier den Schnitt anzusetzen. Die Erinnerung unterscheidet zwischen vor und nach diesem Tag, genauer dieser Nacht. Ich möchte auch eine kurze Rückschau halten auf die vergangenen zwölf Monate; zwölf Bilder habe ich mir dafür herausgesucht, die ich mit euch betrachten möchte.

Bild02_20181112161722307_Oktober

Bild01_DSC03921 Bild04_IMG_20190702_121009

Bild05_DSC_4287_ediert Bild06_DSC_0072

Bild07_DSC_3541 Bild08_DSC_3523

Bild09_IMG_20190902_184222 Bild10_DSC_2528

Bild11_IMG-20191114-WA0001 Bild12_DSC_6631_schwarz

Ich beginne mit einem Bild aus dem Kalender, der mich und euch im Jahr 2019 begleitet hat. Es waren Porträts aus meinem Projekt Vaterbilder – Gespräche mit Söhnen aus Rumpf- und Patchwork-Familien. Dieses Projekt habe ich im Januar mit dem zweiten Band erfolgreich abgeschlossen. Das lag mir mittlerweile schwer auf der Seele. Bereits 17 Jahre hatte ich daran gearbeitet. Es drohte, ein Dauerprojekt zu werden, welches niemals ein Ende finden würde. Doch das habe ich abgewendet. [http://vaterbilder.de/]

Im Februar ist mein Geburtstag. 2019 habe ich das Geburtstagswochenende dazu genutzt, mich meiner frühen Lebensjahre zu erinnern. Ich war auf dem Wurmberg, dem höchsten Berg Niedersachsens, und verbrachte eine Nacht in meiner Geburtsstadt Hildesheim, bevor ich dann noch meine Eltern besuchte.

Das nächste familiäre Großereignis war die Goldene Hochzeit meiner Eltern. Selbstverständlich war ich in die Organisation eingebunden. Zusätzlich hielt ich einen kleinen Vortrag und leitete eine Schreibwerkstatt mit allen Gästen an. Es war eine sehr schöne Feier, die ich lange in Erinnerung behalten werde.

Ähnlich einprägsam – aber aus anderen Gründen – war die Ausstellung von Yoko Ono in Leipzig. Dazu hatte ich einen eigenen Blog-Eintrag verfasst.

Im Sommer war die Taufe meines Patenkindes Fabian, dem ich als Geschenk ein Märchenbuch überreichen konnte. Der schlaue Dschirtdan stammt ursprünglich aus Aserbaidschan, ist aber mit Hänsel und Gretel aus Deutschland und Nim-Kuni aus Afghanistan verwandt.

Ich habe die Zeit gefunden, an einem anderen Projekt weiterzuarbeiten, das ich immer den Annaberg-Roman nenne. Es geht gar nicht so sehr um Annaberg. Die Stadt ist lediglich die Kulisse, die ich vor mittlerweile zehn Jahren kennenlernen durfte. Meine Recherchen haben mich 2019 nach Naunhof geführt, wo ich auf einen äußerst freundlichen Archivleiter gestoßen bin. Vielen Dank für die Unterstützung!

Im September habe ich meine Tante in London besucht, um mit ihr ihren Geburtstag zu feiern. Wir unternehmen immer viel gemeinsam. Deshalb sind auch die nächsten zwei Bilder noch aus London: die All-gender-Toilette der Tate Modern und mein Selfie vor einem Prom-Konzert in der Royal Abert Hall. [Auch das Beitragsbild stammt vom diesjährigen London-Urlaub und ebenfalls aus der Tate Modern.]

Die nachhaltigste Veränderung 2019 war für mich aber die Begegnung mit dem FC Mohajer Leipzig, einer Fußballmannschaft, deren Spieler alle aus Afghanistan stammen. Da kann ich eigentlich nicht einen Link setzen; denn mein Blog ist voll von Fotos der Spieler und ihrer Gegner. Ich freue mich sehr, dass mich die Spieler so offenherzig und freundlich aufgenommen haben. Die Spieltage bedeuten mir sehr viel. Vielleicht setze ich einen Link zu dem Interkulturellen Fußballturnier des Bürgervereins Gohlis, mit dem für mich alles angefangen hat.

Seit November (bis etwa Mitte Januar 2020) sind meine Spieler-Porträts des FC Mohajer Leipzig im Café der VILLA zu sehen. Die Ausstellung wurde erst mit Vernissage eröffnet, um zwei Tage später noch ein Kicker-Turnier in der Ausstellung abzuhalten. Die Kalenderblätter werde ich natürlich hier auf dem Blog Monat für Monat präsentieren.

Mohammad Mirzayi, der Kapitän der Mannschaft, hat in diesem Jahr das Bistro Etria eröffnet. Es befindet sich in der Rosa-Luxemburg-Straße 10 und hat neben den üblichen Gerichten Döner und Pizza auch besondere Spezialitäten aus Afghanistan auf der Karte. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Das war mein Jahr 2019. Es ist noch mehr passiert. Aber diese zwölf Schlaglichter reichen schon, um mir vor Augen zu führen, wie gut es mir geht. Ich führe ein Leben an einem sicheren Ort in relativem Wohlstand, der mir auch das Reisen gestattet. Ich habe wunderbare Menschen in meinem näheren Umfeld und in der Welt verteilt, mit denen gemeinsam dieses Leben eine Freude ist.

Ich danke Gott für seine Güte und gehe demütig ins neue Jahr. Möge es mit eben so viel Freude beginnen! Ich wünsche uns allen ein gutes Jahr 2020 mit viel Liebe und Vernunft. Es gibt ja auch ein Menge Herausforderungen, auf die ich in meinem Text aber nun einmal nicht eingehen wollte. Gemeinsam werden wir auch dort erfolgreich sein. Inshallah!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.