Mohammad M. (18 Jahre) aus Bamiyan spielt überall.
Heute vor genau 120 Jahren wurde Antoine de Saint-Exupéry geboren. Er ist der Autor eines der bekanntesten Werke der Weltliteratur: Der kleine Prinz. Es ist als ein Kinderbuch verkleidet. Aber seine größte Wirkung entfaltet es wohl bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Es wirbt für einen neuen Blick auf die Welt und ist ein Plädoyer für die Freundschaft.
Um Freundschaft geht es auch in Carol Kings Lied You’ve got a friend aus dem Jahre 1971, in dem es auch schon von James Taylor interpretiert wurde und zwei Grammys erhielt.
Ich mag besonders die Bridge, in der es heißt:
Now, ain’t it good to know that you’ve got a friend
When people can be so cold?
They’ll hurt you, yes, and desert you
And take your soul if you let them,
Oh, but don’t you let them
Endlich mal wieder ein richtiges Fußballspiel. 90 Minuten auf dem großen Feld. Mit Sonnenschein und Regenguss. Es war alles dabei diesen Sonntag. In der ersten Halbzeit war der SV Fortuna körperlich überlegen. In der zweiten Halbzeit zahlten sich die Wenidgkeit und Ausdauer des FC Mohajer aus. Am Ende stand es 4:3 und wir konnten glücklich nach Hause fahren. Mashallah!
Ich habe dabei bemerkt, dass ich eigentlich nur Kleinfelder gewohnt bin. Den großen Platz mit der Kamera abzudecken, ist tatsächlich gar nicht so einfach. Manchmal war ich schlich zu weit weg für ein wirklich crispes Bild. Aber ich bin ja schmerzfrei bei der Präsentation meiner Ergebnisse.
Mir hat das Spiel gefallen, weil auch die Stimmung gut war. Es war ein Freundschaftsspiel. Kein Grund für Aggressionen. Natürlich wollen beide Mannschaften gewinnen. Aber am Ende kann man sich immer noch in die Augen sehen.
Und dann mag ich ja noch Bildfolgen, bei denen man sieht, wie ein Ablauf, ein Spielzug, eine Finte, ein Foul abgelaufen ist. Ein Tor ist auch mit dabei.
Jetzt ist der Sommer da! Doch für sportliche Betätigungen außerhaus hat in diesem Jahr der Frühling gefehlt. Die Jahreszeit gab es zwar schon; doch wegen Corona konnte sie nicht ordentlich genutzt werden. Die Spieler des FC Mohajer Leipzig und einige neue Interessierte stellten sich heute der sportlichen Herausforderung. Und bald werde sie so schnell und agil sein, wie ich sie im letzten Sommer kennengelernt habe. Die Bilder lassen hoffen.
Ich habe mich mit der Kamera wieder ziemlich ausgetobt. Aber was soll ich machen? Und der Speicherplatz wird ja auch immer billiger. Also, weiter:
Heute starb Dame Vera Lynn, The Forces’ Sweetheart genannt, im Alter von 103 Jahren. Sie hat im Zweiten Weltkrieg die Moral der britischen Truppen gestärkt und die Zivilbevölkerung über die harten Zeiten hinweggetröstet.
Bis heute ist ihr Weltkriegs-Hit We’ll Meet Again unvergessen. Geschrieben wurde das Lied 1939 von Ross Parker und Hughie Charles. Es bleibt aber verbunden mit Vera Lynn. Der bereits vom Tode gezeichente Johnny Cash wählte es als das letzte Lied auf seinem letzten Album The Man Comes Around. Zuletzt beruhigte Königin Elisabeth II. ihre britischen Untertanen in der Corona-Krise mit den Worten: We should take comfort that while we may have more still to endure, better days will return: we will be with our friends again; we will be with our families again; we will meet again.
Noch in der Corona-Krise haben Theater- und Musical-Stars des Londoner West-Ends ein Video gemeinsam mit Vera Lynn erstellt:
Der Vater von Roger Waters fiel im Zweiten Weltkrieg. Für ihn erfüllte sich das Versprechen des glücklichen Wiedersehens nicht. In der Rock-Oper The Wall verarbeitet er den Schmerz darüber in dem kurzen Lied Vera:
Does anybody here remember Vera Lynn?
Remember how she said that
We would meet again
Some sunny day?
Vera! Vera!
What has become of you?
Does anybody else in here
Feel the way I do?
Für mich gehört sie als Sängerin in eine Reihe mit:
Jetzt bleiben uns noch, deren Lieder ich sehr empfehlen kann:
Über die Vorgänge im Iran habe ich bereits geschrieben. Nach der großen Demonstration unter dem Hashtag #BlackLivesMatter am vergangenen Wochenende gab es heute Abend eine Demonstration zu #AfghanLivesMatter mit leider deutlich weniger deutscher Beteiligung. Das Anliegen ist aber wichtig. Und Afghanistan ist auf dem internationalen Spielfeld leider immer wieder im Abseits.
Ich habe viele Freunde und Bekannte wiedergetroffen. Von den Reden habe ich nicht alle verstanden, weil viele auf Persisch gehalten wurden. Aber ich ahne, was sie gesagt haben.
Und noch ein paar Panoramen:
Das tote Pferd – die Dakota-Indianer nahmen es als ein redensartliches Beispiel dafür, endlich einzusehen, dass eine Strategie falsch ist: Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab. Und in England weiß man, dass man durch das Schlagen eines toten Pferdes keine Verhaltensänderung bewirken kann.
In Wuppertal und Leipzig hat sich ein junges Künstlerkollektiv das tote Pferd genannt. Ich habe mit ihnen noch nicht über den Grund für ihren Namen gesprochen. Es ist gut möglich, dass sie sich der lebenspraktischen Sichtweise der Dakota verweigern.
Ich habe zwei dieser toten Pferde, nämlich Paul und Elias bei der OpenStage in der VILLA kennengelernt, in den seligen Zeiten vor Corona. Jetzt haben wir uns mal zum Austausch von Lyrik und einer Flasche Rotwein getroffen. Zwei Porträts sind auch noch dabei herausgekommen. Da reizte es mich, gleich mal zwei Collagen zu gestalten. Und ich bin gespannt auf ihren Lyrikband, den sie bald veröffentlichen wollen.
Und drei Vorstufen zu den Bildern:
Heute habe ich auf den Nachrichtenseiten ein Foto von dem jungen Mann aus Afghanistan gefunden, der den Brand des Autos im Iran am 3. Juni überlebt hat. Sein Satz Give a bit of water, I am burning aus dem viral verbreiteten Video ist zum Hashtag #Iamburning oder #Iamburnt geworden, ähnlich dem #Icantbreathe des George Floyds.
Nun hat der afghanische Botschafter im Iran den jungen Mann im Krankenhaus besucht. Ein Foto, das die Botschaft veröffentlicht hat, möchte ich hier auch zeigen. Es zeigt den Botschafter Abdul Ghafoor Liwal im Gespräch mit dem Verletzten in Yazd, Iran am 6. Juni. Man beachte, dass der Patient mit einer Handschelle ans Krankenhausbett gefesselt ist.
Der Mord an George Floyd durch einen Polizisten (und stillschweigende Duldung dreier Kollegen) ging um die Welt. Das Video, das Floyds Sterben zeigt, geht mir nicht mehr aus dem Sinn. Kein Wort des Hasses, kein Fluch kommt über seine Lippen. Dazu im Kontrast dieser selbstgefällige Mann mit seinen Händen in den Taschen, der es schafft, auch in mir Aggressionen zu schüren.
Die Entrüstung über diese Tat und damit die Beileids- und Solidaritätsbekundungen sind Legion, vereint unter dem Hashtag #BlackLivesMatter. Schnell kam Kritik, es seien doch nicht nur die Leben der Schwarzen, die zählten, müsste es nicht viel eher #AllLivesMatter heißen. Diesem grundsätzlich natürlich korrekten Punkt werden im Netz Beispiele und Analogien entgegengehalten, von denen ich eine vorstellen möchte, die mir sofort eingeleuchtet hat. Wenn dein Haus in Flammen steht und du andere um Hilfe beim Löschen bittest mit den Worten „Mein Haus soll nicht abbrennen“, wird dich keiner verbessern, dass doch wohl niemandes Haus abbrennen solle.
Leider kann man diese Analogie weiterführen. Denn wenn sich die gesamte Dorfbevölkerung um das Löschen eines Hauses kümmert, kann am anderen Ende unbemerkt ein weiteres Haus niederbrennen. Der Lockdown sollte uns vor Corona schützen, hat aber die Situation von Kindern verschlechtert, die Misshandlungen ausgesetzt sind. Wir leben aber in einer arbeitsteiligen Gesellschaft. Es gibt meist Lobbygruppen oder andere Organisationen, die ein speziellen Problem im Blick behalten.
Ein Land, was uns mit seinen Problemen immer wieder aus dem Focus gerät, ist Afghanistan. Als 2015 die weltweiten Flüchtlingsbewegungen auch Zentraleuropa erreichten, sorgte sich die empathische Hälfte Deutschlands um das Schicksal der Syrer. Migranten aus Afghanistan wurden bis in die Corona-Krise hinein abgeschoben.
Nach dem Tode George Floyds reden wir über den handfesten Rassismus, der sich in den USA in Polizeigewalt äußert, und über den etwas feineren aber nicht weniger unangebrachten Rassismus, wie er uns in Deutschland begegnet. Das ist absolut wichtig. Rassismus – genau wie Sexismus und Klassismus – sind weiter verbreitet, als man glauben mag. Es lohnt sich, immer wieder eigene Sicht- und Verhaltensweisen zu hinterfragen.
Und doch scheinen mir Kundgebungen in Deutschland gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt in den USA allzu opportun. Und wieder vergessen wir das Schicksal afghanischer Migranten, die im Iran rassistischen Angriffen ausgesetzt sind. In der letzten Zeit gab es zwei größere Vorfälle, die der europäischen Aufmerksamkeit entgangen sind.
Anfang Mai zwangen iranische Polizisten 50 Afghanen in einen Fluss zu springen. 23 von ihnen sind ertrunken. Und am 3. Juni beschossen Polizisten ein Auto mit 14 Insassen. Das Auto entzündete sich in der Folge des Beschusses und drei Afghanen im Kofferraum verbrannten bei lebendigem Leib. Eine Video-Sequenz, auf dem die Beine eines Opfers aus dem brennenden Kofferraum ragen, verfolgt mich, seitdem ich es einmal gesehen habe. Ich wollte es nicht teilen und habe stattdessen eine künstlerische Bearbeitung erstellt.
Ich bin kein Militärstratege und auch kein Manager innerhalb einer internationalen Hilfsorganisation; aber wir müssen endlich Afghanistan helfen. Es darf nicht weiter unterhalb unseres Radars bleiben. Ein Anfang sind die Hashtags: #AfghanLivesMatter, #StopKillingAfghans, #IBurned
Es gibt eine Online-Petition auf change.org, um die Weltöffentlichkeit in Gestalt der Vereinten Nationen auf die Lage afghanischer Flüchtlinge im Iran aufmerksam zu machen. Um Unterzeichnung wird gebeten.
Drei Artikel, aus denen ich meine Informationen bezogen habe, finden sich auf den folgenden Seiten:
https://www.rferl.org/ – Radio Free Liberty auf Englisch
https://english.alarabiya.net/ – Al Arabiya auf Englisch
https://www.bbc.com/persian/ – BBC auf Persisch
US-Amerikanische Professoren und Journalisten merkten in den letzten Tag vermehrt an, dass sich die USA in einer besonders kritischen Phase befänden, in der sich drei folgenschwere Phase der amrikanischen Geschichte zu wiederholen scheinen:
Das ist eine beängstigende Mischung; umso mehr als in dieser Zeit der Orientierungslosigkeit und Neubewertung ein Präsident an der Macht ist, der beständig irgendwo zwischen bösartig und blödsinnig changiert.
Wir können den Blick weiten und uns gleichzeitig nur auf diesen einen Tag konzentrieren, um ein ungefähres Bild unserer Lage im Jahr 2020 zu bekommen. Ich habe versucht, historische Ereignisse zu fünf Punkten zu bündeln – einer Top-Five-Liste: