Während ich an meinem Kalender für 2026 gearbeitet habe, kam mir die Idee für ein Postkartenmotiv, um für Spenden für den VILLA e.V. zu werben. Die Karte liegt seit heute im Café der VILLA in der Lessingstr. 7 aus. Dort kann man mit einer kleinen Umfrage auch sein restliches Bargeld spenden.
BTW: Im Café hängen nun auch meine Kalenderbilder aus. Wenn das kein Grund ist, dort mal eine gute Tasse Kaffee zu trinken…
Der Kalender für 2026 ist fertiggestellt. Es geht um Heilige. Allerdings deute ich den Begriff etwas weiter und freier. So findet sich unter meinen Heiligen auch Martin Luther, der große Kritiker der katholischen Heiligenverehrung. Im Sinne der Abrahamitischen Ökumene habe ich auch alttestamentliche Personen und Mohammad in den Kreis der Heiligen aufgenommen. Die Titelheilige des Kalenders ist Perpetua. Die präsentiere ich schon heute:
Das Leid der Welt will nimmer schwinden, Voll Bangen schauen wir gebannt voraus. Krieg, Hunger, Tod – oh, weh! in allen Winden Umweht uns tiefe Angst, befällt uns Graus.
Ganz ohne Furcht ergab sich die Perpetua Ins dunkle Schicksal und des Henkers Hand. Geleitet wohl von ihren Träumen wunderbar Aus alten Schriften ist uns das bekannt.
Ach, diese Festigkeit und Sicherheit im Glauben, Die mag so manchem fehlen (wie auch mir). Doch sollten Sorgen dir die Nachtruh rauben, Sprich nur ein Wort – wir teilen sie mit dir.
Hl. Perpetua (um 181 – 7. März 203); junge Mutter aus Karthago, mit ihrer Gefährtin Felicitas zum Tod durch wilde Tiere verurteilt; eine der frühesten Märtyrinnen, deren Bericht teilweise eigenhändig überliefert ist. Bildvorlage aus: Wilhelm Auer von Reisbach, »Illustrierte Heiligen-Legende für Schule und Haus. Mit Bild, Leben eines Heiligen, Lehre und Gebet für jeden Tag des Jahres«, Carl August Seyfried & Comp., 1890, München
Mein Kalender für 2026 stellt unter dem Titel „Heilige“ wichtige Menschen des Glaubens vor – aus allen drei Religionen der Abrahamitischen Ökumene. Die Collagen bestehen vollständig aus Artikeln und Anzeigen der Wochenzeitung »Die Zeit« und des Zeit-Magazins. Natürlich wurden die Artikel vorher gelesen.
Was für ein schöner Sonntag! Erst begleite ich meinen Verein, den FC Mohajer Leipzig e.V., zum Auswärtsspiel in Großpösna. Dann besichtige ich mit einer guten Freundin das Schloss Rochsburg mit einer Führung durch den Leiter der jüngsten Restaurierungsarbeiten. Aber jetzt bin ich schreibfaul wie die steinerne Dame, der zum Tintenfass irgendwie die Feder fehlt.
Über die Kathedrale von Llandaff ließe sich viel schreiben. Schließlich ist sie eine der ältesten christlichen Stätten auf dem Gebiet des Vereinigten Königreichs überhaupt. Doch ich bin bei meinen Besichtigungen in so großer Eile, dass ich die Reflexion nicht schaffe. Nur ein kleines Detail möchte ich hier gerne vorstellen.
Ein Kniepolster war mir aufgefallen. Ich hatte es fotografiert, weil ich später über Digitalisierung, Bildpixel und klassische Stickkunst nachdenken wollte.
Dann erst fiel mir auf, was dort dargestellt ist: Links sieht man Abraham, der drauf und dran ist, seinen Sohn zu opfern, und einen Engel, der ihm Einhalt gebietet, indem er auf einen Schafbock weist. Die Schrift auf dem Opferaltar mahnt uns „Gott wird es sehen“. Rechts sieht man Mariä Verkündigung mit Engel und Maria und dem Heiligen Geist in symbolhafter Gestalt einer Taube.
Warum nun die beiden Bilder auf einem Kniepolster? Ich habe keine abschließende Antwort. Es sind wichtige Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament. Die Verteilung der beiden Bilder auf dem Polster entspricht exakt dem Goldenen Schnitt, einem quasi göttlichen Verhältnis. Auf dem ersten Bild verbietet Gott die Opferung von Menschen zu seiner Ehre. Auf dem zweiten Bild sendet er seinen Sohn, der um der menschlichen Sünden willen leiden und sterben wird, wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt wird.
Vielen Dank dem (mir) unbekannten Künstler für diese kleine Meditationshilfe!
Das vergangene Wochenende war ich in Mons, Belgien. Ich würde gerne seitenlang über meine Eindrücke schreiben; doch mein Leben strömt weiter. Mir fehlt die Zeit dafür. Damit diese kurze aber schöne Station auf meiner Reise nicht verloren geht, gibt es doch einen kleinen Post mit drei Bildern.
Eine der wenigen Sankt-Waltraud-Kirchen in der Welt. Im Vordergrund die Skulptur Lucie et les papillons vom französischen Künstler David Mesguich (*1979).
Der Hauptbahnhof in Mons von Santiago Calatrava (*1951), der erst in der zweiten Jahreshälfte 2025 offiziell eröffnet wird, aber bereits in Betrieb ist.
Das Vincent-van-Gogh-Haus in Cuesmes (seit 1971 Teil von Mons).
Eine bewegende Lebensgeschichte erzählt von der Tochter
1972 kommt der junge Ahmadjan aus Afghanistan nach Deutschland, um Künstler zu werden. Was folgt, ist eine bunte Irrfahrt; ein bewegtes Leben zwischen Kunst und Krieg, Heimat und Neuanfang, Flucht und Verantwortung, immer auf der Suche nach dem Glück.
Seine beeindruckende Biografie erzählt Ahmadjans Tochter Maren Amini in ihrer Graphic Novel entlang der alten persischen Sage der »Konferenz der Vögel« von Fariduddin Attar. Sie zeigt darin auch die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Identität und der Geschichte Afganistans, einfühlsam, humorvoll und mit leichtem Strich.
Maren Aminis mit Spannung erwartetes Debüt »Ahmadjan und der Wiedehopf« wurde 2023 mit dem Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung ausgezeichnet.
In die Comic-Zeichnungen hat Maren Amini Kunstwerke ihres Vaters eingearbeitet. Zitate aus der »Konferenz der Vögel« von Fariduddin Attar folgen der Übersetzung von Annemarie Schimmel.
Was für ein großartiges Buch! Maren Amini schreibt ein Buch über den Lebensweg ihres Vaters, des Künstlers Ahmadjan Amini, lehnt diesen Weg an den Weg der Vögel auf der Suche nach ihrem König an, wie ihn der Dichter Fariduddin Attar beschrieben hat, und schafft damit etwas so Großartiges!
Das Buch ist eine Hommage an den Vater, dessen Arbeiten von der Tochter in ihre Zeichnungen verwoben wurde. Das Werk verneigt sich vor der großen und altehrwürdigen persischen Dichtkunst. Und es zeigt einen prägenden Ausschnitt aus der Geschichte Afghanistans, die nciht zuletzt durch den Protagonisten eine deutsch-afghanische Geschichte ist.
Es lässt den weniger geschichtlich Gebildeten aber nicht allein. Ein Glossar erklärt die wichtigsten Situationen und Akteure. Und ein paar Fotos aus dem Leben Ahmadjans bekommen wir auch noch zu sehen.
Mein Feuerwerk ist tierfreundlich und umweltschonend.
Hier sollte jetzt eigentlich ein Jahresrückblick stehen. Die wichtigsten Ereignisse in meinem Leben könnte ich hier revuepassieren lassen und von meinem Feldherrenhügel aus am Ende dieser Parade einen hoffenden Ausblick auf das anbrechende Jahr wagen. Doch mir fehlt die Zeit dazu. Deshalb probiere ich das in Form einer Top-Five-Liste (ohne wertende Reihenfolge):
Der FC Mohajer Leipzig e.V. wird im nächsten Jahr fünf Jahre alt. Dazu habe ich meinen Kalender 2025 dem Verein gewidmet. Warum gehört das in eine Rückblickliste? Nun, ich musste den Kalender erstmal erstellen. Damit war ich die letzten Monate beschäftigt. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit und Stolz, was wir hier gemeinsam aufgebaut haben.
Nach 20 Jahren absoluter freiberuflicher Selbstständigkeit habe ich im November einen Teilzeitjob im Soziokulturellen Zentrum „Die VILLA“ angenommen. Es sind nur zwei Tage in der Woche. Der Rest bleibt dem Unterricht und meiner eigenen Kunst vorbehalten. Aber mir macht die neue Aufgabe Freude. Mit dem Haus verbindet mich schon so viel.
Meine Patenkinder wachsen und gedeihen in ihren Familien und ich darf Zeuge ihrer Lebensreisen sein. Gerade in der Weihnachtszeit habe ich alle noch einmal gesehen. Details dazu sind zu privat für einen Blog; wie auch all meine anderen sozialen Kontakte, die ich nur nicht einzeln aufzähle, weil es nicht jedem davon recht wäre. Ich freue mich auf das nächste Jahr mit ihnen.
Die Kunst ist immer Teil meines Lebens. In diesem Jahr durfte ich in London und Gent viele Arbeiten großer Künstlerinnen und Künstler rezipieren. Die Yoko-Ono-Ausstellung in London sei beispielhaft genannt. An den sehr kurzen Stadturlaub in Gent erinnere ich mich immer wieder in sanften Flashbacks, die mir zeigen, dass ich diese Art von Urlaub definitiv häufiger machen muss.
Mein eigenes Schreiben ist im vergehenden Jahr erneut etwas zu kurz gekommen. Immerhin konnte ich endlich mein kleines Büchlein zur geschlechtergerechten Sprache veröffentlichen: Geschlechtergelächter. Mir gefällt es immer noch.
Das soll schon reichen für heute. Ich wünsche uns allen einen sanften Jahreswechsel und ein gutes, tatenreiches und erfolgreiches, gemeinsames neues Jahr!