Persische Pracht im heimischen Park
Federn berufen zu höherem Dienst
Augen so schön wie kein menschlicher Blick
Unerreicht würdig schreitest du fort

Den heutigen Tag habe ich rumgebracht, indem ich mich für eine Serie dem Binge Watching hingab: Alive and Kicking. Es geht um den Ausbruch von 5 Teenagern aus einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt.
Der Schöpfer dieser Serie ist der Spanier Alber Espinosa, der mit der Krankenhausserie Polseres vermelles / Red Band Society / Club der roten Bänder seine eigene frühe Krebserkrankung verarbeitet hat. Neben dem spanischen Original gibt es ein US-amerikanisches und ein deutsches Remake. Ich empfehle aber das Original.
Nun also Alive and Kicking. Was ist es immer wieder mit den Namen? Die Romanvorlage von Espinosa heißt Was ich dir sagen werde, wenn ich dich wiedersehe. Das ist in der Tat etwas sperrig. Die Serie kam in Spanien unter dem Titel Los espabilados heraus, zu Deutsch: Die Eingeschlossenen. So hätte man die Serie gut nennen können. Sie hatte aber bereits den besagten internationalen Titel verordnet bekommen, der dann auch für das deutsche Fernsehen haften blieb. In den Folgen neben die Akteure aber immer wieder auf ihr Eingeschlossensein Bezug und nennen sich auch in der deutschen Synchronisation die Espabilados. Naja, Konsistenz wird überbewertet und alive and kicking wird allgemein übersetzt mit gesund und munter, hat im Englischen aber eine etwas wehrhaftere Konnotation – das passt zu dieser Serie auch ganz gut.
Beim ganzen Meckern über den Titel der Serie kommt viel zu kurz, dass ich sie sehr gut finde und absolut empfehlen möchte. In der ARD-Mediathek ist sie auf Deutsch und im spanischen Original abrufbar.
In der sechsten Folge nimmt die legendäre Hanna Schygulla als Truckfahrerin Verena die Kinder mit in die niedersächsische KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen. Dort angekommen suchen die Kinder mithilfe eines Spürhunds und eines alten Spielzeugs das Grab von Verenas Bruder, der anders als sie das KZ nicht überlebt hatte. Der Hund läuft vorbei am Grab von Anne Frank. Auf Verenas Truck steht aufgedruckt: KINDER – komm spielen wir! Und auch wenn es jetzt nacherzählt doch ein bisschen viel ist, passt es doch so richtig in die Serie hinein, auf mehreren Ebenen.
Links
https://www.ardmediathek.de/sendung/alive-and-kicking/staffel-1
https://losespabilados.movistarplus.es/
https://youtu.be/cIj4jY2yCMg – Titellied der Serie
Noah streckt die Arme aus der Gaube.
Er lässt aus seinen Händen eine Taube.
Nun reingewaschen von dem alten Staube,
Nährt ihn sein unerschütterlicher Glaube.
Bald liegt er bloß und trunken in der Laube,
Berauscht vom Wein der ersten neuen Traube
Und jede alte Planke dient als Daube.
Noch aber schaut er suchend nach der Taube.
Heute vor 42 Jahren nahm sich Ian Curtis das Leben. Curtis war der Frontmann der post-punk Band Joy Division. Nach seinem Tod blieb die Band zusammen und nannte sich nach einer Umbesetzung New Order.
Joy Division liefern den Soundtrack der No-future-Generation. Ich kann bis heute kaum ein Album durchhören, ohne am Leben zu verzweifeln. Sein Suizid ist so konsequent und folgerichtig. Die letzt Single der Band ist wohl auch die bekannteste:
When routine bites hard and ambitions are low
And resentment rides high but emotions won’t grow
And we’re changing our ways taking different roadsThen love, love will tear us apart again
Love, love will tear us apart again
Gerade dieser Tage habe ich in der neuen Ausgabe der Katapult (Nr. 25 Mai–Juni 2022) gelesen, dass Tieräzte und -ärztinnen eine im Vergleich zur Gesamtbevölkerung vierfach höhere Wahrscheinlichkeit eines Suizids haben. Mögliche Gründe und Tendenzen werden im Artikel besprochen. Hier will ich gar nicht weiter darauf eingehen.
Aufgefallen waren mir die Zahlen für verschiedene Todesursachen, die in diesem Artikel erwähnt werden. Im Jahre 2020 starben in Deutschland 9.206 Menschen durch Suizid. Das sind mehr als durch Verkehrunsfälle (2.724), Totschlag (1.994), Mord (280), illegale Drogen (1.581) und AIDS (380) zusammen.
Heute Mittag gab es einen Doppelanschlag auf Bildungseinrichtungen in Kabul. Es ist nicht der erste Anschlag und leider wird es wohl auch nicht der letzte sein. Und gerade haben wir mit der Ukraine einen Krieg direkt vor der Haustür. Aber wir dürfen das Leid in Afghanistan nicht vergessen.
Aus der Ferne lässt sich so wenig machen. Ich sitze hier im sicheren Leipzig, klage über Speiseölverfügbarkeit und Benzinpreise; doch dort sterben Schüler, die sich mit höherer Bildung eine bessere Zukunft versprachen. Mindestens sechs von ihnen haben nun gar keine Zukunft mehr.
Der Anschlag wurde wahrscheinlich von Anhängern des IS verübt. Ziel waren Schüler, die der Volksgruppe der Hasara angehören. Ich habe viele Freunde, die Hasara sind. Das gibt einem solchen Anschlag eine besondere, beängstigende Nähe.
In solchen Situationen der Hilflosigkeit greife ich zur Kunst. Ein Bild in meinem typischen Stil habe ich den Schülern Afghanistans gewidmet:
Links
https://www.bbc.com/news/world-asia-61148248
https://tolonews.com/afghanistan-177645
Der FC Mohajer Leipzig e.V. war am Karsamstag zu Gast bei den Forster Löwen. Auch sie sind ein Team, in dem hauptsächlich Afghanen spielen. Auch sie gehören zum Projekt Integration durch Sport des DOSB, bzw. der Brandenburgischen Sportjugend und des Landessportbundes Sachsen.
Es ist nicht so einfach, den richtigen Augenblick für ein Foto oder eine Fotoreihe abzupassen. Oft denke ich, dass jetzt was Großartiges kommt, und dann passiert gar nichts. Und von den zehn Toren des Tages (wir haben 6:4 gewonnen) habe ich gerade mal zwei für die Ewigkeit bewahren können. Die Folge aus zwei Bildern zeigt leider kein Tor, aber eine wunderbare Chance mit großem Einsatz.
Schwierig ist es übrigens auch, ein ordentliches Mannschaftsbild zu schießen. Einer blinzelt immer. Und manchmal geht jemand schon wieder, während ein anderer gerade noch ankommt. Aber die meisten Spieler sind drauf und gut zu erkennen.
Die Corona-Pandemie verschwindet aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit. Für Geimpfte mag sie auch tatsächlich an Schrecken verloren haben. Das Leiden der Menschen in der Ukraine tritt in den Fordergrund. So oder so bin ich überzeugt, dass Jesus mit den Menschen leidet. Darum geht es besonders in der Passionszeit, die mit dem heutigen Tag und den folgenden zwei Tagen ihren Schluss- und Höhepunkt erlebt.
Der Name Gründonnerstag weist auch in diese Richtung. Er ist nicht nach der Farbe der Hoffnung benannt, sondern nach dem Verb greinen, was ein anderes Wort für weinen ist. Es ist der Tag des letzten Abendmahls und der Gefangennahme Jesu.
Meine Auswahl fiel heute auf das Altarbild der Kulturkirche St. Blasii in Quedlinburg. Ich war dort im September 2016 mit meiner englischen Tante und meinen Eltern. Mir gefiel das Bild, weil es neben Brot und Wein auch ein Lämmchen auf dem Tisch zeigt. So haben die Jünger vielleicht doch die Chance, auch körperlich satt zu werden. Außerdem weist dieses Hauptgericht auf ein anderes wichtiges sprachliches Bild. Jesus ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt trägt und zur Schlachtbank geführt wird.
Bei jedem Abendmahl im Gottesdienst erinnern wir an die Einsetzungsworte Jesu, in denen er Brot und Wein als sein Leib und Blut vorstellt. Paulus zitiert für die Gemeinde in Korinth Jesu Worte beim Abendmahl, indem er schreibt (1. Korinther 11, 25):
Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut; solches tut, so oft ihr’s trinket, zu meinem Gedächtnis.
Seitdem wird in Europa in der Nähe einer Kirche oder eines Klosters Wein angebaut, um die Grundlage des Blutes Christi zum Abendmahl zur Verfügung zu haben. In jedem Zechgelade schwingen das erste Wunder Jesu – die Verwandlung von Wasser zu Wein bei der Hochzeit zu Kana – und das letzte Abendmahl mit.
Deswegen noch eine Darstellung eines trinkenden Knaben von Adolf von Hildebrand (1847–1921) aus der Gründerzeit. Er ist in der Nationalgalerie in Berlin zu finden, wo ich 2018 das letzte Mal war.
Link
https://www.quedlinburg-info.de/
https://www.smb.museum/
Heute war das letzte Training dieser Wintersaison auf dem Hartplatz. In der kommenden Woche werden wir endlich wieder auf dem Grün spielen. Darauf freut sich schon die ganze Mannschaft.
Im Netz am Spielfeldrand hatte sich ein Greifvogel verfangen. Er muss schon einige Zeit dort gelegen haben; denn er ließ sich sehr ruhig von uns helfen. Bis zum Ende des Trainings sahen wir ihn über uns kreisen. Deshalb heute nur Bilder mit Vogel.