Vor fünf Jahren lebte Mohammad bereits in Sachsen. Heute ist er vor allem der Trainer unserer Mannschaft. In fünf Jahren, inschallah, wird er Vater geworden sein.
Am 17. Juli 2020 wurde der FC Mohajer Leipzig e.V. gegründet. In diesem Jahr feiern wir sein fünfjähriges Jubiläum. Unsere Spieler nehmen dies zum Anlass innezuhalten, auf ihr eigenes Leben vor fünf Jahren zurückschauen und einen hoffenden Ausblick fünf Jahre in die Zukunft wagen.
Wo warst du vor fünf Jahren? Inschallah, wo wirst du in fünf Jahren sein?
Mit dem heutigen Abend beginnt das muslimische Opferfest Eid ul-Adha oder auch Persisch Eid-e Qurban. Wenn das Fest selbst auch ein originär muslimisches ist, liegt der Ursprung in einer biblischen Geschichte, die auch für die beiden anderen abrahamitischen Religionen Judentum und Christentum von großer Bedeutung ist.
Abraham wird von Gott aufgefordert, seinen Sohn zu opfern. Nach muslimischer Tradition meint dies Ismael, nach jüdisch-christlicher Isaak, aber das ist tatsächlich nicht so wichtig für den Kern der Geschichte. Abraham fügt sich dieser Forderung. Im letzten Augenblick gebietet Gott dem Opfertod des Sohnes Einhalt und schickt einen Schafbock, der von Abraham anstelle seines Sohnes geopfert wird.
Heute opfern Familien, die es sich finanziell leisten können, ein Schaf oder eine Ziege zum Opferfest. Üblicherweise isst die Familie ein Drittel des Tieres, gibt den Nachbarn ein weiteres Drittel und spendet das letzte Drittel Bedürftigen.
Mein Herz ist übervoll! Ich habe das Gefühl, gerade in diesem Jahr könnte man so viel zum Opferfest schreiben. Die abrahamitische Ökumene ist in einer deutlichen Krise. Die Beziehung von Juden und Muslimen scheint sich in Gaza auf eine horrende Art zu manifestieren, während die christliche Welt auf den ersten Blick geteilt scheint in der Unterstützung der einen oder anderen Seite. Dennoch wachsen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit in Europa gleichermaßen. Und die friedliche bürgerliche Welt hat nur ihre Gleichgültigkeit anzubieten.
Selbstverständlich habe ich auch keine Lösung parat. Ich habe den Eindruck, dass wir uns immer entscheiden sollen: bist du für Israel oder für Gaza? Das ist eine falsche Alternative. – Ich bin dafür, dass die Kinder dieser Welt angstfrei und behütet aufwachsen können. Und ich glaube, dass wir Erwachsenen dafür verantwortlich sind.
Dieses Jahr fallen das muslimische Opferfest und das christliche Pfingstfest aufeinander. Das ist theologisch ein interessantes Spannungsfeld, was sich da auftut. Historisch-kritisch ausgelegt, wird mit der Rettung von Abrahams Sohn das Menschenopfer zur Ehre Gottes abgeschafft. Der Schafbock ist ein Ersatzopfer, ein Sündenbock. Nur einmal noch wird ein Mensch geopfert. Das ist Jesus Christus, das Lamm Gottes. Im Christentum heißt es, dass sich Gott selbst für seine Schöpfung von ihr hat opfern lassen.
Fünfzig Tage nach Jesu Auferstehung zu Ostern ist Pfingsten, die Ausschüttung des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist für Christen die dritten Person des einen Gottes. Dieser Geist macht uns zu Kindern Gottes. Und die Kinder stehen seit der Rettung von Abrahams Sohn unter einem besonderen Schutz.
Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater! Derselbe Geist gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir denn Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, so wir anders mit leiden, auf dass wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. (Römer 8, 14–17)
Nun, das mag jetzt nicht die höchste Theologie gewesen sein. Vielleicht habe ich etwas unsauber argumentiert. Aber für mich funktioniert es ganz gut. Die Konsequenzen sind:
Keine Menschenopfer zur Ehre Gottes!
Agieren als Kind Gottes meinen Brüdern und Schwestern gegenüber.
Das innere Bedürfnis, mich dieses Erbes würdig zu zeigen.
Das gemeinsame Feiern unterschiedlicher religiöser Feste.
Ich wünsche vor allem meinen muslimischen Freunden und ihren Familien und Lieben ein gesegnetes Opferfest! Ich feiere gern mit euch mit und lade euch ein, Pfingsten mit mir und meinen christlichen Freunden zu feiern. Gott will, dass wir uns verstehen, dass wir miteinander reden und ins Gespräch kommen.
Vor fünf Jahren lebte Bayar noch im Irak. Heute ist er ein zentraler Mittelfeldspieler in unserem Team. In fünf Jahren, inschallah, wird er verheiratet sein.
Am 17. Juli 2020 wurde der FC Mohajer Leipzig e.V. gegründet. In diesem Jahr feiern wir sein fünfjähriges Jubiläum. Unsere Spieler nehmen dies zum Anlass innezuhalten, auf ihr eigenes Leben vor fünf Jahren zurückschauen und einen hoffenden Ausblick fünf Jahre in die Zukunft wagen.
Wo warst du vor fünf Jahren? Inschallah, wo wirst du in fünf Jahren sein?
Die Symphonie der Großstadt ist ein besonderes literarisches Projekt, welches zu den Jahreszeitenwechseln (der 21. März, Juni, September, Dezember) einen Tag auf einem Blog die unterschiedlichsten Poeten virtuell versammelt. Initiiert und organisiert wird die Symphonie von Arne Schmelzer und Thaer Ayoub.
Ich bin seit einigen Jahren gern und regelmäßig dabei, wenn auch leider mit viel zu wenig Beiträgen. Die vergangene Symphonie stand unter dem Motto Hoffnung. Und am kommenden Freitag werden in Berlin die Werke des Tages gelesen. Dazu gibt es Musik (siehe Flyer). Ich bin leider nicht mit dabei. Aber Werbung kann ich ja trotzdem machen.
Gestern ist der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover mit einem Gottesdienst vor dem Rathaus zu Ende gegangen. Es war ein schönes Treffen, das ich gemeinsam mit meinen Eltern besucht habe. Jeden Tag haben wir an verschiedenen Diskussionen, Lesungen und Gottesdiensten teilgenommen. Familienbilder werde ich jetzt nicht posten; aber einige bekannte Gäste des Kirchentags habe ich hier versammelt:
Vor fünf Jahren quälte Reza sich coronabedingt durch das Homeschooling. Heute spielt er bei uns im Mittelfeld. In fünf Jahren, inschallah, wird er im Norden von Deutschland leben.
Am 17. Juli 2020 wurde der FC Mohajer Leipzig e.V. gegründet. In diesem Jahr feiern wir sein fünfjähriges Jubiläum. Unsere Spieler nehmen dies zum Anlass innezuhalten, auf ihr eigenes Leben vor fünf Jahren zurückschauen und einen hoffenden Ausblick fünf Jahre in die Zukunft wagen.
Wo warst du vor fünf Jahren? Inschallah, wo wirst du in fünf Jahren sein?
Am letzten Wochenende fand das Jahrestreffen von Mensa in Deutschland e.V. in Bremen statt. Ich war wieder mit dabei, habe Freunde wieder getroffen und neue Leute kennengelernt. Und ich habe die Museen der Stadt unsicher gemacht, vor allem die Kunst Halle Bremen.
Besonders beeindruckt hatte mich das Doppelstandbild der Bremer Stadtmusikanten von Maurizio Cattelan. Einmal sieht man ausgestopfte Tiere (Love Saves Life, 1995) und gegenüber die entsprechenden Tierskelette (Love Lasts Forever, 1997).
Fabian Williges tief bewegt vor den Werken Maurizio Cattelans
Das Bild habe ich ChatGPT gemeinsam mit ein paar Zusatzinformationen zu den Bremer Stadtmusikanten und ihrem Wahlspruch „Etwas Besseres als den Tod finden wir überall“ zur Verfügung gestellt und harter Kleinstarbeit von Prompt-Modelling eine kleine Bildergeschichte erstellt, die ich hier gerne veröffentlichen möchte:
Schließlich habe ich noch meine gesamte kreative Kraft zusammengekehrt für ein Poster zu dieser Geschichte. Da muss man schon etwas überlegen…
Der Esel hat es offensichtlich schon hinter sich, während der Hahn erst noch schlüpfen muss. Ich habe mir erlaubt, den Hund zu ersetzen, frei nach Erich Fried:
Ein Hund der stirbt und der weiß daß er stirbt wie ein Hund
und der sagen kann daß er weiß daß er stirbt wie ein Hund
Zur diesjährigen Buchmesse habe ich zwei Bücher entdeckt, die ich dem geneigten Leser ans Herz legen möchte bzw. auf den To-read-Stapel. In beiden Büchern geht es darum, Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, ein Gesicht und eine Stimme zu geben.
Im linken Buch kommen Menschen aus verschiedenen Ländern zu Wort, die es aber alle ins erzgebirgische Schwarzenberg verschlagen hat. Lenore Lobeck hat mit dem Flüchtlingsunterstützerkreis Schwarzenberg unter dem Dach des Diakonischen Werks die Geflüchteten porträtiert und Interviews geführt. Im zweiten Band liefert sie wichtige Hintergrundinformationen.
Im rechten Buch hat die Autorin Katrin Seglitz syrische Geflüchtete nach dem Deutschkurs in Ravensburg animiert, ihre Geschichten zu Papier zu bringen. Mir scheint es mehr das Ergebnis einer Schreibwerkstatt als eine Interviewreihe zu sein.
Empfehlenswert sind beide Bücher – als literarische Texte und der politischen Implikationen wegen.
Vor fünf Jahren war Mohamad Ali schon verheiratet. Heute spielt er als Mittelverteidiger in unserer Mannschaft. In fünf Jahren, inschallah, wird er weiterhin in Deutschland leben.
Am 17. Juli 2020 wurde der FC Mohajer Leipzig e.V. gegründet. In diesem Jahr feiern wir sein fünfjähriges Jubiläum. Unsere Spieler nehmen dies zum Anlass innezuhalten, auf ihr eigenes Leben vor fünf Jahren zurückschauen und einen hoffenden Ausblick fünf Jahre in die Zukunft wagen.
Wo warst du vor fünf Jahren? Inschallah, wo wirst du in fünf Jahren sein?
Am 21. März ab 18:00 Uhr veranstaltet der VILLA e. V. zum ersten Mal ein Frühlingsfest. Eingeladen sind alle Mitglieder, Mitarbeitende, Freund:innen und Nutzer:innen der VILLA und ihrer Angebote. Das Hauptprogramm besteht aus einer OpenStage, gespickt mit ein paar festen Musikacts. Mit dabei: Andrea, Mel und Navin. Das verspricht ein sehr musikalisches Fest zu werden. Für Speisen ist gesorgt. Getränke gibt es an der Bar. Gespräche führt ihr selbst.