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Epiphanias – Heilige Drei Könige

Dieser letzte Tag der engeren Weihnacht hat viele Bedeutungen. Der Taufe Christi wird an diesem Tag mancher Orts gedacht. Vor allem ist dies aber der Tag, an dem man der Heiligen Drei Könige gedenkt, die sich als Weise oder Sterndeuter aus dem Morgenland aufgemacht haben, um dem Messias zu huldigen.

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Im Matthäus-Evangelium ist nicht von Königen die Rede, sondern von Magi. Und es steht auch nicht da, dass es drei gewesen seien. Aber sie brignen drei Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Von den drei Geschenken schloss man auf drei Weise. Und da Jesus der König der Könige ist, müssen es wohl Könige sein, die sich ihm unterwerfen.

Mit der Dreizahl wurde im Volksglauben und in der Kunst weiter gespielt: sie stehe für die drei Lebensalter – Jüngling, Mann und Greis. Und sie steht für die drei Kontinente der alten Welt – Afrika, Asien und Europa.

Diese drei Halbfiguren sind in Breslau ausgestellt. Die Stadt und ihre Museen liebe ich außerordentlich. Wenn es wieder halbwegs sicher ist, besuche ich die Stadt wieder.

5. Januar (12th Day of Xmas)

Der 5. Januar ist der vorletzte Tag der engeren Weihnachtszeit, die morgen mit der Ankunft der Weisen aus dem Morgenland endet. Heute ist auch der Namenstag von Eduard dem Bekenner, der am 5. Januar 1066 in London starb und sowohl in der katholischen als auch in der anglikanischen Kirche als Heiliger verehrt wird.

Warum man von 12 Tagen spricht, obwohl es ja wohl 13 zu sein scheinen, ist recht einfach erklärt. Es geht so eigentlich um die Nächte zwischen den Tagen, die man im Mittelalter auch die Rauhnächste genannt hat. Die Heilige Nacht wird dabei noch nicht mitgezählt.

DSC_0017 Southwark

Das ist Grund genug, eine Darstellung auszuwählen, die ich bei einer meiner Fahrten zu meiner englischen Tante gefunden habe. Diese Minimalkrippe stammt aus der Southwark Cathedral im Süden Londons.

Der Chor der Kathedrale sang übrigens die Musik von Mr. Bean. Vor allem ist die Kathedrale bekannt durch ihre inklusive Politik:

Southwark Cathedral is an inclusive community where LGBTi+ people are welcomed and affirmed. The clergy would be delighted to help you to prepare prayerfully for your Civil Partnership.

Link
https://cathedral.southwark.anglican.org/

4. Januar (11th Day of Xmas)

Ich komme noch einmal nach Danzig zurück für eine Plastik von 1400: Maria und Jesus mit einem Granatapfel. Der Granatapfel hat in der christlichen Ikonografie viele Bedeutungen: Er steht – wie bei Paris von Troja – für die Schönheit Mariens. Die vielen Kerne stehen für die vielen Glieder der Gemeinde Christi, sein roter Saft für das Blut und die Leiden Jesu.

Natürlich denkt man dei dieser Darstellung auch an den Apfel vom Baum der Erkenntnis. Mit dem Sündenfall begann die Entfernung des Menschen von Gott. Mit dem Sühnetod Christi wird diese Trennung endgültig aufgehoben. Dieser Heilsplan beginnt mit der Geburt Jesu Christi.

DSC_6253 Danzig

Fest des allerheiligsten Namens Jesu

Nach jüdischem Brauch erhält der Sohn bei der Beschneidung seinen Namen. Dieses Fest haben wir im evangelischen Kalender bereits am 1. Januar gefeiert. In der katholischen Kirche wurde 1530 durch Papst Clemens VII. von der jüdischen Tradition abgekoppelt der 3. Januar ausgewählt.

DSC_6724 Baltrum

Dieses Fenster kann natürlich nicht mit denen aus Notre-Dame de Paris mithalten. Zumindest in seiner Kunsthistorischen Bedeutung. In seiner persönlichen Bedeutung für mich hat es aber einen höheren Stellenwert.

Es stammt aus der alten Inselkirche auf Baltrum. Dort war mein Vater einige Male als Kurpastor für die Urlauber in religiösen Fragen zuständig. Bei seinem letzten Einsatz habe ich meine Eltern auf der Insel Besucht und sowohl eine Lesung als auch einen Workshop zum kreativen Schreiben angeboten. Das rechtfertigt die Aufnahme dieser Maria mit dem Jesuskind in meine Sammlung, oder nicht?

2. Januar (9th Day of Xmas)

Für den 2. Januar komme ich noch einmal zurück zu Notr-Dame de Paris. Die Fenster sind einer der großen Schätze dieser Kathedrale. Beim Brand war nicht sicher, ob die Bleihalterungen der Fenster der großen Hitze würden standhalten können. Meines Wissens haben die Fenster – oder zumindest eine großer Teil von ihnen – das Feuer überstanden.

Es ist ein kleiner Fehler in meiner Bildfolge. Von außen zeige ich die Westrosette über dem Hauptportal. Von innen zeige ich die Südrosette. So oder so ist auf jedem Bild eine Madonna mit Jesuskind zu sehen. Und darum geht es uns doch.

DSC_3877 DSC_3883 DSC_3884 Notre Dame Fenster

Fest der Beschneidung Christi

Der 1. Januar ist acht Tage vom eigentlichen Weihnachtstag entfernt. Am achten Tag soll ein jüdischer Junge beschnitten werden. Die drei Darstellungen stammen wieder aus der Marienbasilika in Krakau. Es sind Bildtafeln aus dem Chorgestühl von 1586. Sie zeigen die Weihnachtsgeschichte mit Hirten, mit den Weisen aus dem Morgenland und die Beschneidung Christi.

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DSC_7276 Krakau Könige

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Im August 2016 habe ich diese Aufnahmen beim EMAG gemacht. Ich muss auf jeden Fall mal wieder nach Krakau fahren. Die Stadt gehört für mich zu den schönsten Städten Europas.

Silvester

Der Name Silvester ist so sehr mit dem Jahresende verbunden, dass man den Hl. Silvester als Namenspatron kaum noch wahrnimmt, sondern mehr über die Endlichkeit des Lebens, der Welt oder zumindest des Jahres sinniert. Auch ich werde gleich darauf zurückkommen.

Der Hl. Silvester war Papst und starb am 31. Dezember 335. Er soll den Kaiser Konstantin getauft und somit von Aussatz geheilt haben. Vorher sollen heidnische Priester dem Kaiser geraten haben, im Blut unschuldiger Kinder zu Baden. Diese rettete Silvester vor einem sinnlosen Sterben.

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Das Bild für den heutigen Tag ist ein wahrlich ungewöhnliches. Gemalt wurde es von Hans Memling (vor 1440–1494), dessen Werke vor allem in ehemaligen Hansestädten zu finden ist wie Brügge, Lübeck und Danzig, wo ich 2018 diese Aufnahme gemacht habe.

Der Flügelaltar zeigt aufgeklappt das Jüngste Gericht mit Jesus auf dem Thron und dem Erzengel Michael, der mit Waage und Schwert die auferstandenen Seelen wiegt. Auf dem rechten Flügel sieht man die Hölle und auf dem linken das himmlische Jerusalem. Auf den Außenseiten der Flügel sind die Stifter dargestellt.

Im Hintergrund der Stifter ist einerseits der Erzengel im Kampf mit dem Teufel und andererseits Marie mit dem Jesuskind und einem Vogel dargestellt. Das Besondere ist, dass diese Figuren als Standbilder gemalt sind. Das lässt die betenden Stifter davor seltsam einsam erscheinen in ihrer Lebenswirklichkeit.

Der Vogel in den Händen Jesu korrespondiert mit der Vorderseite des Altars. Denn der Vogel steht für die Seele eines Verstorbenen. Das Jesuskind geht zwar kleinkindtspisch etwas grob mit den Flügeln des Tieres um. Doch können wir annehmen, dass Maria dafür sorgen wird, dasss dem Vogel nichts Arges geschieht.

Ich wünsche uns allen einen guten Rutsch!

30. Dezember (6th Day of Xmas)

Heute zeige ich zwei kleine Tafeln aus dem Lindenau-Museum in Altenburg. Dort war ich auch schon lange nicht mehr. Aber 2010, wo ich die Fotos gemacht habe, war nicht der letzte Besuch.

Die Tafeln sind von Paolo di Giovanni Fei (1345–1411), welcher der Malerschule von Siena engehörte. Diese Schule ist durch die byzantinische Kunst beeinflusst.

Im Hintergrund der ersten Tafel verkündet der Engel noch den Hirten die Frohe Botschaft. Im Vordergrund nähern sich die Hirten bereits dem Stall. Auf der zweiten Tafel sehen wir drei Weise, die sich relativ stark ähneln. Aber sie waren auf drei sehr unterschiedlichen Pferden angereist.

_DSC0149 Altenburg _DSC0150 Altenburg

Link
https://www.lindenau-museum.de/

 

29. Dezember (5th Day of Xmas)

Heute ist der Namenstag von König David. Er ist auch einer der sogenannten Krippenheiligen. Schließlich ist der der menschliche Vorfahr Jesu Christi. Im Lukasevangelium wird darauf hingewiesen. Deshalb mussten Joseph und Maria nach Bethlehem ziehen. Es gibt einige Darstellungen des Stammbaums Jesu, von Isai, dem Vater Davids, bis zu Jesus. Ich habe auf meinen Reisen allerdings keinen solchen fotografiert.

Stattdessen wende ich mich noch einmal Notre-Dame de Paris zu. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Darstellungen den Brand überstanden haben. Auf ihnen sind die Weisen aus dem Morgenland Könige geworden, wie wir sie heute auch oft nennen.

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Tag der unschuldigen Kinder

An diesem Tag soll der Kinder Bethlehems gedacht werden, die von König Herodes umgebracht wurden, nachdem er von den Weisen aus dem Morgenland auf die Geburt eines neuen zukünftigen Königs aufmerksam gemacht worden war. Da die allerdings erst am 6. Januar bei der Krippe ankommen, ist die Dramaturgie etwas durcheinandergeraten.

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Die zwei Reliefs habe ich im Erfurter Dom entdeckt. Leider habe ich keine Erklärung über die Herkunft und den Künstler entdecken können.

Der Kindermord von Bethlehem wird nicht so oft im weihnachtlichen Kontext bildlich dargestellt oder besungen. Eine beondere Ausnahme ist das Coventry Carol. Erst scheint es ein Wiegenlied zu sein – in der Tradition der vielen Wiegenlieder, die Maria dem einschlafenden Jesuskind vorsingt. Doch dann merkt man, es ist ein Mutter Bethlehem, die ihr hingemordetes Kind beweint.

Lully, lullay, Thou little tiny Child,
Bye, bye, lully, lullay.
Lullay, thou little tiny Child,
Bye, bye, lully, lullay.

O sisters too, how may we do,
For to preserve this day
This poor youngling for whom we do sing
Bye, bye, lully, lullay.
Herod, the king, in his raging,
Charged he hath this day
His men of might, in his own sight,
All young children to slay.

That woe is me, poor Child for Thee!
And ever mourn and sigh,
For thy parting neither say nor sing,
Bye, bye, lully, lullay.

Coventry verbindet mit Deutschland, besonders Dresden, eine weitere Geschichte. Die Nationalsozialisten wollten mit der Zerstörung der englischen Stadt durch die Luftwaffe ein besonderes Exempel statuieren. Es heißt, dass die Bombardierung Dresdens zum Kriegsende eine Vergeltungsmaßnahme für die Zerstörung Coventrys war. Seite 1959 verbindet beide Städte eine Partnerschaft.

Links
https://www.dom-erfurt.de/
https://coventry2021.co.uk/