Schlagwort-Archive: Bildende Kunst

Zweiter Weihnachtsfeiertag

Auch für den zweiten Weihnachtsfeiertag bleibe ich in Wien; denn der Stephansdom ist mit diesem Tag besonders verbunden. Der Namenstag des Hl. Stephan, dem ersten Märtyrer der christlichen Welt, ist der 26. Dezember. Der Dom ist in seiner Ostausrichtung genau nach dem Sonnenaufgang am Stephanstag  im Jahre 1137 orientiert.

DSC_5853 Wien Stephansdom

Zu Weihnachten ist im Stephansdom eine Krippe aufgebaut. Hier ist nicht das gesamte Ensemble von Figuren gemeint, sondern tatsächlich nur eine Futterkrippe mit dem Jesuskind darin – ein Pendant zum Kruzifix.

Erster Weihnachtsfeiertag

Weihnachen verbinden wir heute mit Familienfeiern. Wir fahren zu unseren Eltern. Wir besinnen uns auf die Heimat. Doch so eigentlich ist Weihnachten das Fest der Heimatlosen und der Migration.

Jesus wird auf einer Reise geboren. Seine Eltern haben nicht einmal einen ordentlichen Raum in der Herberge gefunden. Und kaum ist er auf der Welt, trachtet man ihm nach dem Leben. Seine Familie muss nach Ägypten fliehen.

DSC_5795 Wien

Im Dezember 2015 entdeckte ich in der Wiener Ruprechtskirche die abgebildete Krippe. Sie stammt von der Hamburger Künstlerin Julia Oppermann, die seit 1999 an der Universität für industrielle und künstlerische Gestaltung in Linz unterrichtet.

Ihrer fragilen Installation hatte Oppermann ein Wort aus der Offenbarung beigestellt:

Seht das Zelt Gottes unter den Menschen!
Er wird in ihrer Mitte wohnen,
und sie werden sein Volk sein.

Offenbarung 21, 3

Die Ruprechtskirche ist die älteste Kirche Wiens. Sie ist allgemein schlicht, aber mit einigen sehr schönen Kunstwerken ausgestattet, u.a. modernen, abstrakten Fenstern von Lydia Roppolt.

Link
https://www.ruprechtskirche.at/

Heiliger Abend

Die zweite Weihnachtssaison unter Corona-Bedingungen. Das Reisen, Besichtigen und Besuchen bedeutet nun immer auch Gefährdung. Das nehme ich zum Anlass, in den Erinnerungen zu blättern. Jeden der Twelve Days of Christmas poste ich ein Foto, das ich an historischer Stelle gemacht habe. Jedes Bild hat einen Bezug zum Weihnachtsfest.

DSC_7288 Altar Krippe

Beginnen möchte ich heutigen am Heiligen Abend mit einem Altarbild aus Krakau. Es stammt von Veit Stoß (1447–1533). Man kann das Werk dieses Spätgotischen Meisters grob in zwei Phasen einteilen; in die Krakauer Phase  ab Ersterwähnung 1477 und in die Nürnberger von 1496 bis zu seinem hochbetagten Lebensende. Der Hochaltar in der Krakauer Marienbasilika ist sein erstes großes Werk. Es gilt auch gleich mit zu seinen bedeutendsten.

Der Hochaltar hat das Leben Marias zum Inhalt. Das Mittelbild auf der Innenseite des linken Flügels des Retabels zeigt die Geburt Chrsiti, wie sie im Lukasevangelium geschrieben steht. Hier wie auf den meisten Krippendarstellungen wurden ein Ochse und ein Esel ergänzt. Die passen natürlich grundsätzliche zu einer Szene in einem Stall mit Futterkrippe und Hirten als späten Gästen. Sie sollen aber auch an ein Prophetenwort aus dem Alten Testament erinnern:

Ein Ochse kennt seinen Herrn
und ein Esel die Krippe seines Herrn;
aber Israel kennt’s nicht,
und mein Volk versteht’s nicht.

Jesaja 1, 3

Wer bei der Geburt Jesu also Ochs und Esel ergänzt, zeigt, dass er erkannt hat, wer der eigentliche Herr der Welt ist – das Kind in der Krippe.

Was mich an diesem Bild von Veit Stoß aber am meisten fasziniert, ist der Himmel. Jedes der Bilder hat einen gotischen Goldhimmel. Aber bei der Geburt Christi scheinen Streben und Rippen zu tanzen. Das gefällt mir außerordentlich.

Ich wünsche uns allen eine gesegnete Weihnacht!

Link
https://mariacki.com/en/

 

Erster Sonntag im Advent

Der erste Sonntag im Advent ist gleichzeitg der erste Sonntag im Kirchenjahr. Wir Christen warten auf die Fleischwerdung des Wortes, auf die Menschwerdung Gottes, auf die Geburt Jesu Christi. Es ist eine der wichtigsten Zeiten im Jahr. Leider wird sie meist von Weihnachtsmännern und Glühweinständen verstellt. Ein ruhiges Jahr ist also auch eine Chance.

Kranz 1. Advent komplett

Juble laut, Tochter Zion!
Jauchze, Tochter Jerusalem!
Siehe, dein König kommt zu dir.
Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil,
demütig ist er und reitet auf einem Esel,
ja, auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin.

Sacharja 9, 9

Das Pfingstwunder

Frohe Pfingsten! – Es ist eines der wichtigsten Feste im Christentum. Aber es ist heute nicht so prominent wie das Weihnachtsfest. Die ersten Christen erhalten den Heiligen Geist, oft symbolisiert durch eine Taube oder – wie auf meiner Collage – durch eine Flamme. Dieser Geist ist das Wirken Gottes auf Erden. Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes begeistert sind, werden zu Werkzeugen Gottes. In der kirchlichen Gemeinschaft und im alltäglichen Handeln sollen wir uns gegenseitig mit dem Geist Gottes anstecken, uns gegenseitig begeistern. – Frohe Pfingsten!

Pfingsten_klein

Grundlage für die Figurengruppe ist ein Ausschnitt aus dem Gemälde Pentecost (=Pfingsten), das El Greco 1597 gemalt hat. Es ist auch auf  Wikimedia zu finden. Wie ich zu meiner Version kam, kann man auf den folgenden Bildern erkennen.

Pfingsten 1 Hintergrund Pfingsten 2 Hl. Geist Pfingsten 3 Hautfarbe Pfingsten 4 Erste Farben Pfingsten 5 Weitere Farben Pfingsten 6 Fertig

 

Die Kirche und das ewige Blaue

Heute vor genau 800 Jahren wurde in Salisbury der Grundstein für The Cathedral Church of St Mary gelegt. Die Kathedrale ist ein frühes Beispiel für den Early English Style, der typisch englischen Ausprägung der Frühgotik. Der 100 Jahre später vollendete Vierungsturm ist heute mit 123 Metern der höchste Kirchturm Englands. Um ihn tragen zu können, wurden die Eckpfeiler der Vierung mit den charakteristischen Scherenbögen versehen, welche die Lasten noch einmal verteilen bzw. ableiten.

Die Kathedrale von Salisbury ist die Vorlage für den Roman Die Säulen der Erde (1989) von Ken Follett, der 2010 in einer deutsch-kanadischen Koproduktion verfilmt wurde. Das nehme ich zum Anlass für eine Top-Five-List von Schriftstellern, die heute Geburtstag haben:

  • Karl Kraus (1874–1936) – Der Dichter und Publizist bemühte sich um einen aufklärenden Journalismus. Für die Hetzblätter prägte er den Begriff Journaille. Heute wissen wir, dass der Kampf um guten Journalismus niemals aufhört.
  • Bruno Apitz (1900–1979) – Der Leipziger war früh Teil der Arbeiterbewegung, erst SPD, dann KPD. Im Nationalsozialismus kam er ins KZ. Sein Roman Nackt unter Wölfen ist bis heute Schulliteratur.
  • Kurt Friedrich Gödel (1906–1978) – Eigentlich ist Gödel Mathematiker und Logiker. Doch sein Nachweis, dass es in hinreichend starken Systemen Aussagen geben muss, die sich weder beweisen noch widerlegen lassen, kann auch in der Literatur und in der Lebenswelt so herrlich angewendet werden. Schließlich beschäftigte sich Gödel auch mit dem Gottesbeweis.
  • Harper Lee (1926–2016) – Sie schrieb nur ein Buch: To Kill a Mockingbird. Aber der wurde verfilmt mit Gregory Peck in der Hauptrolle als aufrechter Amerikaner.
  • Terence David John Pratchett (1948–2015) – Terry Pratchett gehört zu den großen der Fantasy-Literatur, genauer des Teils der Fantasy-Literatur, der man ein gewisses literarisches Niveau zugestehen muss. Und ich schwöre, dass ich wirklich einmal ein Buch von ihm lesen werde!

Die Liste prominenter Geburtstage reisst nicht ab. Heute vor 112 Jahren wurde der Unternehmer Oskar Schindler (1908–1974) geboren. Seine durch Steven Spielberg weltbreühmte Liste von kriegsnotwendigen Zwangsarbeitern rettete vielen Juden in Nazideutschland das Leben. Der Staat Israel erklärte ihn 1993 zu einem Gerechten unter den Völkern. Die von ihm Geretteten übergaben Schindler zum Dank einen Ring, der aus Zahngold gefertig war und einen Satz aus dem Talmud enthielt:

Wer nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt.

Man kann sagen, dass ein weiteres Gebrutstagskind des 28. April den passenden künstlerischen Ausdruck für das 20. Jahrhundert gefunden hat: Yves Klein (1928–1962) und seine Monochromen Vorschläge (siehe Beitragsbild).

Blau war in der Malerei des Mittelalters eine heilige Farbe. Und die Romantiker verzehrten sich in Sehnsucht nach der blauen Blume. Heute ist uns das Blau des Himmels oft noch Sinnbild des Göttlichen oder zumindes des Ewigen. Vor diesem Ewigen werden sich auch die letzten drei Jubilare des heutigen Tages rechtfertigen müssen:

  • António de Oliveira Salazar (1889–1970) – Er war von 1932 an als Ministerpräsident und später auch als Präsident Portugals der Staatsführer einer faschistoiden Diktatur, die erst vier Jahre nach seinem Tode mit der Nelkenrevolution beendet wurde.
  • Karl-Eduard Richard Arthur von Schnitzler (1918–2001) – Der schwarze Kanal war eine Sendung im DDR-Fernsehen. Dort schüttete der hinter vorgehaltener Hand als Sudel-Ede bezeichnete Moderator seine Propaganda über den Kapitalismus aus.
  • Saddam Hussein (1937–2006) – Der Diktator des Irak unterdrückte und mordete Kurden und Schiiten. Er war lange Zeit das Ziehkind des Westens gegen die kommunistischen Einflüsse im Iran und Afghanistan. Als er zu viel wollte und Kuwait besetzte, ließen ihn die USA fallen.

Die Auferstehung und ein Todestag

Heute ist Ostersonntag. Normalerweise wäre dieser Tag ein Tag der Gemeimschaft mit Gottesdiensten zu Sonnenaufgang und Osterfrühstück, Spaziergängen in Parks und Kaffeetrinken mit Verwandten und Freunden. In diesem Jahr aber nicht. Das soll uns selbstverständlich nicht von der Theologie hinter dem Festtag abhalten. Gerade Jesu Überwindung des Todes ist eine Botschaft, die wir in Zeiten von Corona gut gebrauchen können.

Mir gefällt in diesem Jahr ein Kunstwerk besonders gut, das ich im August 2016 in einer Ausstellung in Wrocław/Breslau entdeckt habe. Das war im unteren Kirchenraum der zweigeschossigen Doppelkirche zum Heiligen Kreuz und St. Bartholomäus auf der Dominsel.

DSC_7063

Das Werk Est profundum crucis wurde 2016 von Rafał Werszler geschaffen. Er arbeitet am Institut für Informations- und Bibliothekswissenschaft der Universität Wrocław in der
Abteilung für Buchtheorie und Geschichte. Und sein wichtigster Werkstoff in der Kunst ist bedrucktes Papier, aus dem er Röllchen formt, die er verwebt oder anders strukturiert.

Meist erstellt Werszler mit diesem Papierröllchengewebe Masken, die mal einem Animationsfilm enstiegen scheinen, mal an grimmige Totemmasken erinnern. Sie sind zugleich albern, grotesk und beklemmend. Dazu habe ich ein Video auf dem Kanal des Künstler gefunden. Die Reden sind auf Polnisch, aber die Masken versteht man doch wohl international.

Das Bild vom aufbrechenden Kreuz ist da ganz anders, wenn sich auch die Technik gleicht. Für mich ist Est profundum crucis ein perfektes modernes Osterbild. Auch und gerade für die Menschen, die sich mit der leiblichen Auferstehung Christi schwertun.

Das österlich leere Grab wird hier symbolisiert durch ein aufbrechendes, leeres Kreuz. Das lässt mich an Dorothee Sölle denken, deren Gott-ist-tot-Theologie eben keine Abkehr von Jesus darstellt, sondern eine tätige Nachfolge. „So gehe hin und tu auch du!“, sagt Jesus am Ende seines Gleichnisses über den Barmherzigen Samariter. Das meint jeden von uns.

Wenn uns Leid in der Welt begegnet, können wir nicht von Gott fordern, dass er in seiner Allmacht dieses Leid beendet. Wir müssen das Leid unseres Nächsten lindern. Das Grab ist leer, das Kreuz ist leer: „Gott hat keine anderen Hände als unsere.“

Links
http://rav.wro7.pl/ – Website von Rafał Werszler
https://www.youtube.com/channel/ – YouTube-Kanal von Rafał Werszler
https://www.dorothee-soelle.de/ – Zum Gedenken an Dorothee Sölle


Noch ein ganz anderes Thema, was aber für mich so wichtig ist, dass ich es  mit in die Überschrift geschummelt habe. Heute ist auch der Todestag von Ernst August Schwerdtner. Unter seiner Ägide wurde der Neubau des königlich sächsischen Lehrerseminars in Annaberg durchgeführt, dessen Schulleiter er auch war. Heute trägt auch eine Straße in Annaberg seinen Namen.

Ich möchte hier auch nicht zuviel verraten. Nur soviel: Schwerdtner spielt in meiner gerade entstehenden Geschichte eine kleine, wenn auch äußerst passive so doch treibende Rolle.

Vor 97 Jahren starb der Oberschulrat. Am Sonntag, den 15. April 1923 fanden sich im Annaberger Wochenblatt folgende Traueranzeigen, die ich gestern auch auf Wikipedia in meinem Artikel zu Schwerdtner ergänzt habe:

19230415 Bild 2

Link
https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Schwerdtner

Corona und die Abstraktion

Ich habe schon mehrmals hier geschrieben, dass ich leider nicht zu den schnellen Künstler gehöre, die eine veränderte Situation direkt in ein neues Werk umsetzen können.  Ich sitze kin meiner Wohnung und die viele freie Zeit, die ich mir immer gewünscht hatte, kann ich gerade irgendwie nicht nutzen, mein eigentliches Projekt voranzutreiben. Nun, die Situation ist natürlich auch wirklich ungewöhnlich. Da darf auch mal der Unterbewusstsein blockieren.

Um nun nicht nichts zu tun, habe ich gestern Abend ein kleines Experiment durchgeführt, dass man wohl als abstrakte Kunst bezeichnen könnte. Für 36 Felder habe ich gewürfelt, mit welcher Farbe (Rot, Grün, Blau, Gelb, Braun und Schwarz) sie ausgefüllt werden. Für das zweite Blatt habe ich die schwarzen Ergebnisse übertragen und nur die restlichen Felder ausgewürfelt, von denen dann auch wieder welche schwarz wurden usw.

Das Schwarz hat sich also vererbt und wurde in diesen frühlingshaft-grellen Farben so dominant, wie die Isolation zum diesjährigen Osterfest. Ups! Jetzt habe ich es doch getan.

CoronaColours1 CoronaColours2 CoronaColours3 CoronaColours4 CoronaColours5 CoronaColours6 CoronaColours7 CoronaColours8 CoronaColours9

 

Geburtstag von Tadeusz Kantor

Heute wäre der polnische Maler, Bühnenbildner und Theaterregisseur Tadeusz Kantor 105 Jahre alt geworden. Das ist eine Formulierung, die eigentlich nur den Frühvollendeten vorbehalten ist. Wer mit 27 Jahren stirbt, wäre am folgenden Geburtstag 28 Jahre alt geworden. Gut, heute gibt es eine Reihe von Überhundertjährigen. Deshalb erlaube ich mir diese Formulierung. Und das Leben des Tadeusz Kantor überspannt Zeitalter, wenn er auch nur innerhalb eines Jahrhunderts gelebt hat.

Geboren wurde Kantor am 6. April 1915 in der Kleinstadt Wielopole Skrzyńskie, die – damals noch zu Österreich-Ungarn gehörend – mit dem Ende des Ersten Weltkriegs Teil des wiedergegründeten Staats Polen wurde und 1933 ihren Status als Stadt einbüßte. Er studierte bis 1939 an der Akademie für Schöne Künste in Krakau. Während der deutschen Besatzung leitete er das Unabhängige Theater im Untergrund. 1948 wurde er Professor an der Kunstakademie. 1955 wendete er sich wieder vermehrt dem Theater zu. Kantor ist ein wichtiger Vertreter der 1957 begründeten zweiten Krakauer Gruppe, die sich niht nur mit ihrem Namen auf die expressionistische Künstlervereinigung der 30er Jahre bezog.

In Deutschland konnte man Werke von Tadeusz Kantor auf der zweiten und sechsten Dokumenta in Kassel bewundern (1959 und 1977). 1975 huldigte er – neben der unverholenen Systemkritik an der Volksrepublik Polen – dem großen Jan Matejko (1838–1893), indem er dessen „Preußische Huldigung“ [siehe Ausschnitt Beitragsbild] als ein archiviertes Museumstück mit einzeln verpackten Figuren darstellte. Nur der Hofnarr Stańczyk, der im Originalgemälde in der Stunde des Triumphs bereits das Ende Polens vorausahnt, ist bei Kantor überdeutlich und wortwörtlich hervorgehoben. Sieht der weise Narr hier bereits das Ende der Volksrepublik?

1920px-HOŁD-PRUSKIbcbcvb

DSC_7459_ediert

Der 6. April ist allerdings auch der Todestag von so vielen bedeutenden Personen, dass ich gleich noch eine Top-Ten-Liste hintanfüge:

  • Notker I. (840–912) – Wir kennen ihn heute wohl vor allem als ersten Biografen Karls des Großen, obwohl er selbst erst 26 Jahre nach seinem Tod geboren wurde.
  • Richard Löwenherz (1157–1199) – Es ist schwer, diesen König von England objektiv zu bewerten, kennt man ihn heute doch hauptsächlich personifiziert durch Senior-Darsteller am Ende von Robin-Hood-Filmen.
  • Raffael (1483–1520) – Heute ist sein 500. Todestag. Er ist so bedeutend, dass sogar seine Gegner Mitte des 19. Jahrhunderts zur Beschreibung ihres Stils seinen Namen wählten (die Präraffaeliten).
  • Albrecht Dürer (1471–1528) – Er ist wohl der wichtigste Kupferstecher und Holzschneider Deutschlands. Aber vor allem bleibt sein Hase.
  • Hermann Koch (1814–1877) – Ich kenne diesen Harzer Bergbeamten nicht. Aber in Zeiten von Corona dachte ich, es kann nicht schaden, den Vater von Robert Koch mit in die Liste aufzunehmen.
  • Erich Ohser (1903–1944) – Man kennt ihn vor allem unter seinem Pseudonym e. o. plauen, mit dem er seine Vater-und-Sohn-Comicstrips unterzeichnete. Er karrikierte für den Vorwärts Hitler und Goebbels. Letztendlich wurde er ein Opfer der Faschisten.
  • Igor Strawinsky (1882–1971) – Vom Impressionismus bis zur Neuen Musik, von Russland bis New York City, von Familienmensch bis Liebhaber der Coco Chanel.
  • Heinrich Lübke (1894–1972) – Er war von 1959 bis 1969 der zweite Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Man hat sich gern über ihn lustig gemacht; seine Versprecher und sein schlechtes Englisch. Aber das schlechte Englisch war angedichtet und die Versprecher erste Anzeichen einer schweren Erkrankung.
  • Isaac Asimov (1920–1992) – Ich habe noch immer nichts von ihm gelesen. Natürlich kenne ich seine drei Gesetze der Robotik. Und er war Mitglied bei Mensa. Das rechtfertigt doch scho eine Erwähnung.
  • Louis Henri Maxence Bertrand Rainier Grimaldi (1923–2005) – Als Rainier III. war er Fürst von Monaco. Das ist heute eher etwas für goldene Blätter. Besonders, da er Grace Kelly ehelichte und das Zirkusfestival von Monte Carlo gründete.

Links
https://www.cricoteka.pl/pl/en/ – Centre for the Documentation of the Work of T. K.
http://kantorfoundation.pl/en/ – Tadeusz Kantor Foundation
http://alephino.documentaarchiv.de/ – Documenta-Archiv