Internationaler Tag gegen Homophobie

Seit 2005 wird am 17. Mai der International Day Against Homophobia oder kurz IDAHO begangen. Als Datum wurde der Tag gewählt, an dem 1990 die Weltgesundheitsorganistion WHO Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel gestrichen hat und somit nicht mehr als eine Krankheit ansieht. Zum Namen dieses mittlerweile in über 120 Ländern begangenen Tages kamen 2009 die Transphobie und in diesem Jahr Biphobie dazu, sodass wir heute erstmalig den International Day Against Homophobia, Transphobia and Biphobia feiern können.

Während sich in den meisten Staaten der EU das Leben für homosexuelle Menschen immer mehr normalisiert, gibt es immer noch über 70 Länder, in denen Homosexualität strafbar ist. Und die Akzeptanz, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt als den männlichen Mann und die weibliche Frau mit allen klischeehaften Zuschreibungen, muss sich auch in unseren aufgeklärten Regionen verbreiten.

In Deutschland hat das heutige Datum noch einen besonderen Reiz: die Schreibweise 17.5. gleicht dem Paragraphen 175 im Strafgesetzbuch, der von 1871 bis 1994 in unterschiedlicher Härte homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte. Einen Homosexuellen nannte man umgangssprachlich auch einen 175er und der 17.5. den Feiertag der Schwulen.

Den 17.5.2002 nutzte der Deutsche Bundestag für eine wichtige Geste. Mit einer Ergänzung zum Gesetz zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege wurden Verurteilungen auf Grundlage des § 175 StGB aus der Zeit des Nationalsozialismus für nichtig erklärt. Kritiker sehen das als nicht ausreichend an; schließlich blieb in der Bundesrepublik Deutschland der nationalsozialistische Wortlaut des Paragraphen bis 1969 [sic!] bestehen. Es gebe also noch deutlich mehr Unrechtsurteile für nichtig zu erklären.

Link
dayagainsthomophobia.org

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