Archiv der Kategorie: Veröffentlichung

Kalender 2023.09 – OMG

Shersha kämpft so mutig wie einst Esfandiyar.

Im Kalender 2023 werden die Spieler des FC Mohajer Leipzig e.V. porträtiert. Dazu bediene ich mich orientalischer Märchengestalten – manche weltberühmt, andere kaumbekannt. Die Märchen habe ich im Buch Orientalische Märchen Gestalten – Gruppiert von Fabian W. Williges versammelt und herausgegeben (ISBN 978-3-7565-5743-1).

Kalender 2023.08 – OMG

Mohsen ist so elegant und edel wie ein Adler.

Im Kalender 2023 werden die Spieler des FC Mohajer Leipzig e.V. porträtiert. Dazu bediene ich mich orientalischer Märchengestalten – manche weltberühmt, andere kaumbekannt. Die Märchen habe ich im Buch Orientalische Märchen Gestalten – Gruppiert von Fabian W. Williges versammelt und herausgegeben (ISBN 978-3-7565-5743-1).

Sinéad O’Connor ist tot

Gestern habe ich erfahren, dass Sinéad O’Connor verstorben ist. Die irische Sängerin und Songwriterin wurde 56 Jahre alt. In den letzten Jahren war sie von den großen Bühnen verschwunden. Sie war aber die gesamte Zeit künstlerisch aktiv. 1990 durfte ich sie in Berlin bei Roger Waters’ The Wall live erleben.

Ihre Stimme wird nicht nur musikalisch fehlen. Sinéad O’Connor war auch politisch eine wichtige Akteurin. Sie gehörte zu den ersten Großen, die auf den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche hinwies. Als sie ein 1992 im US-amerikanischen Fernsehen ein Bild von Papst Johannes Paul II. zerriss, wollte kaum einer die Botschaft hören. Man echauffierte sich lieber über ihre brutale Geste. Ein Bild zu zerreißen, sei ja quasi ein symbolischer Mord. Nun, heute blicken wir auf die Missbrauchsskandale der Kirchen mit anderen Augen und O’Connor war wohl eher eine Pionieren, ihrer Zeit weit voraus.

Auch zum Nordirland-Konflikt und zu Israel-Palästina, zu Frauenrechten und religiösen Fragen äußerte sich Sinéad O’Connor immer wieder offen und kontrovers. Außerdem machte sie aus ihren eigenen psychischen Problemen keinen Hehl, die wohl in ihrer problematischen Kindheit begründet sind.

Im Guardian wurde sie in einem etwas verunglückten Nachruf ein One-Hit-Wonder genannt. Dem möchte ich entschieden widersprechen. Selbstverständlich ist ihr großer Nummer-1-Hit Nothing Compares 2 U ein singulärer Erfolg; aber nicht jeder, der in der Rolling-Stone-Liste der 500 besten Songs aller Zeiten (2021) nur einmal genannt wird, ist ein One-Hit-Wonder.

Wiederholt konnte man Singles und Alben der Musikerin in den Top-100 finden. Größerer kommerzieller Erfolg, den sie auch nicht unbedingt erstrebte, wurde von manchen Unternehmen auch zu verhindern versucht, weil ihnen O’Connors politische Ansichten nicht passten.

Ich möchte die Verstorbene während meines England-Urlaubs ehren, indem ich eine Top-Five-Liste erstelle mit Songs, die mir viel bedeuten. Auf Nothing Compares 2 U habe ich in dieser Liste bewusst verzichtet. Auch ihr drittes Album Am I Not Your Girl? von 1992 habe ich nicht in der Liste, weil ich mich schlicht nicht entscheiden konnte, welches Lied ich hätte wählen wollen.

  • This IS a Rebel Song – Auf der EP Gospel Oak von 1997 sind sechs wirklich gute Lieder, die schön und ergreifend von ihren Baustellen berichten. Hier ist es vor allem der Konflikt zwischen Irland und England.
  • Silent Night – Ihr legendäres zweites Album von 1990 wurde 2009 noch einmal mit einer Bonus-CD veröffentlicht. Auf ihr findet sich das bekannte Weihnachtslied, das durch O’Connors Stimme aus dem Kitsch-Sumpf wieder empor gehoben wird in astrale Sphären.
  • Troy – Von ihrem ersten Album The Lion and the Cobra von 1987 war dies die erste Single-Auskopplung. Inspiriert ist das Lied vom Gedicht No Second Troy von W. B. Yeats und es zeigt gleich, was wir von Sinéad O’Connor in den folgenden Jahren gesanglich würden erwarten können.
  • I Don’t Know How To Love Him – Auf der Doppel-CD Theology, 2007 in Dublin und London aufgenommen, findet sich dieser Song, den Maria Magdalena im Musical Jesus Christ Superstar singt. Mit O’Connors Stimme höre ich ihn noch ein wenig lieber.
  • Red Football – Ihr viertes Album Universal Mother von 1994 ist für mich wieder eines, gefüllt mit wunderbarem Hit-Material. Zu dieser Zeit hatten sich schon viele von dieser schwierigen Frau abgewendet. Hier singt sie: Mein Herz ist kein roter Fußball, den man durch den Garten kickt.

Rest in Peace, Sinéad O’Connor!

Kalender 2023.07 – OMG

Ali Jan ist so kollegial und teamfähig wie eine Ameise.

Im Kalender 2023 werden die Spieler des FC Mohajer Leipzig e.V. porträtiert. Dazu bediene ich mich orientalischer Märchengestalten – manche weltberühmt, andere kaumbekannt. Die Märchen habe ich im Buch Orientalische Märchen Gestalten – Gruppiert von Fabian W. Williges versammelt und herausgegeben (ISBN 978-3-7565-5743-1).

Kalender 2023.06 – OMG

Ali behält immer die Übersicht wie Ali Baba.

Im Kalender 2023 werden die Spieler des FC Mohajer Leipzig e.V. porträtiert. Dazu bediene ich mich orientalischer Märchengestalten – manche weltberühmt, andere kaumbekannt. Die Märchen habe ich im Buch Orientalische Märchen Gestalten – Gruppiert von Fabian W. Williges versammelt und herausgegeben (ISBN 978-3-7565-5743-1).

Gordon Lightfoot ist tot

Gestern ist der kanadische Singer/Songwriter Gordon Lightfoot gestorben. Geboren wurde er am 17. November 1938 in der Kleinstadt Orillia in der ostkanadischen Provinz Ontario. Lightfoot begann seine Karriere als Songwriter für Künstler wie Elvis Presley sowie Peter, Paul and Mary, bevor er 1966 sein erstes eigenes Album herausbrachte.

1974 gelang ihm mit dem Lied Sundown ein Nummer-Eins-Hit in den USA. Seit den 1980er Jahren war er aber selbst nicht mehr in den Top-50 vertreten. Seine Songs wurden aber von anderen Künstlern immer wieder interpretiert. 1986 wurde Lightfoot in die Canadian Music Hall of Fame aufgenommen. Kein geringerer als Bob Dylan war es, der die Laudatio hielt. Lighfoot wurde in den 1960er Jahren von einigen Kritikern der kanadische Dylan genannt.

Bis ins hohe Alter war Lightfoot auf Bühnen musikalisch aktiv. Sein letztes Album Solo nahm er 2019 auf und brachte es im Folgejahr heraus. Es bekam gute Kritiken, setzte sich am Markt aber nicht durch. Im Frühjahr 2023 musste Lightfoot aus geseundheitlichen Gründen seine Tour abbrechen. Am 01. Mai starb er im KRankenhaus in Toronto. Gordon Lighfoot wurde 84 Jahre alt.


Ihm zu Ehren möchte ich eine Top-Five-Liste meiner Liebslingssongs von Gordon Lightfoot aufstellen. Ich habe nicht jeden der ganz großen Singlehits mit aufgenommen, sondern sie eher persönlich gehalten:

  • Early Morning Rain (1966) – Sein erstes Album Lightfoot! ist angefüllt mit hervorragenden Songs. Dieser sticht für mich auch deshalb so hervor, weil ich ihn zuerst von Bob Dylan auf seinem Album Selfportrait (1970). Außerdem hege ich den Verdacht, dass Reinhard Mey dieses Lied im Ohr hatte, als er Über den Wolken schrieb.
  • Walls (1967) – Ein zugleich geistreiches und charmantes Liebeslied vom zweiten Album The Way I Feel. Vor allem die schelmisch drangehängte letzte Strophe hat mich verzaubert.
  • If You Could Read My Mind (1970) – Vom Album Sit Down Young Stranger, das später dann doch noch den Titel dieses Superhits erhielt. Das Lied wurde schon so oft gecovert. Heute kennt man wohl vor allem Johnny Cash’s Version, die er in seinem Todesjahr bereits erblindet und im Rollstuhlsitzend einsang. Sie wurde 2006 auf den American Recordings V postum veröffentlicht.
  • Cold on the Shoulder (1975) – Der Titelsong seines siebten Albums ist der Song eines Paares, das sich wieder zusammenrauft. Die kälte an der Schulter bleibt. Es war das Album, mit dem ich Gordon Lightfoot kennenlernte. Die erwähnte Kälte habe ich beim Hören immer empfunden.
  • Rainy Day People (1975) – Vom gleichen Album, aber mit einem ganz anderen Zungenschlag. Im Gegensatz zu den Sonnenscheinfreunden, die sich in Problemzeiten zurückziehen, bleiben Regentagfreunde stets bei dir.

Nicht mit in die Reihe gehört The First Time vom ersten Album 1966; denn dies ist nciht von Gordon Lightfoot geschrieben. Es stammt aus der Feder von James Henry Miller (1915–1989), den man eher unter seinem Künstlernamen Ewan MacColl kennt. Seine Tochter Kirsty MacColl hatte nicht nur seinen Künstlernamen übernommen, sondern auch seine linke Gesinnung und die Musikalität. 1957 hat Ewan MacColl es für Peggy Seeger geschrieben.

1972 nahm Roberta Flack den Song auf und machte ihn weltberühmt. Heute kennt man außerdem das Lied von Johnny Cash, der es 2002 für sein Album American Recordings IV – The Man Comes Around einsang. Gerade Gordon Lightfoot und Johnny Cash stehen da in einem interessanten Spanungsverhältnis: Der eine sang es für sein erstes Album ein, der andere für das letzte, das zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde. Was meinen sie und welchen Zeitraum überbrücken sie, wenn sie sich an ein erstes Mal erinnern?

Kalender 2023.05 – OMG

Wahid fliegt zwischen Tor und Feld wie ein Peri.

Im Kalender 2023 werden die Spieler des FC Mohajer Leipzig e.V. porträtiert. Dazu bediene ich mich orientalischer Märchengestalten – manche weltberühmt, andere kaumbekannt. Die Märchen habe ich im Buch Orientalische Märchen Gestalten – Gruppiert von Fabian W. Williges versammelt und herausgegeben (ISBN 978-3-7565-5743-1).

Notker Babulus

Die Gedenk- und Namenstage von Heiligen und anderen historischen Persönlichkeiten habe ich in den letzten Jahren sträflich vernachlässigt. Aber gerade heute am Gründonnerstag lese ich einen kurzen Text von Notker I. von St. Gallen, den man auch Babulus, den Stammler nannte. Beim Lesen seiner Lebensdaten fällt mir ins Auge, dass genau heute sein 1111. Todestag ist. Das sollte reichen, um einen neuen Beitrag zu schreiben.

Um 840 in Elgg oder Jonschwil auf dem Gebiet der heutige Schweiz geboren, kam er als Waise ins Kloster St. Gallen, in dem er am 6. April 912 starb. Seinen Beinamen Babulus/Stammler verdankt er wahrscheinlich einem Zahnfehler, der sein Sprechen erschwerte. Er war als Lehrer, Urkundenschreiber und Dichter aktiv.

Ich stieß auf ihn bei der Lektüre von Ausschnitten seines Hauptwerks, der Gesta Karoli Magni (Die Taten Karls des Großen), was man wohl als sein Hauptwerk bezeichnen kann. Ihm wird auch der gregoriansiche Choral Media vita in morte sumus zugeschrieben, was übersetzt zur Karwoche und ihren religiösen Themen passt: Mitten im Leben sind wir im Tod.

Martin Luther übeersetzte und ergänzte das Werk zu einem dreistrophigen Lied, das sich heute im Evangelischen Gesangbuch, Nr. 518 findet.

Mitten wir im Leben sind
mit dem Tod umfangen.
Wer ist, der uns Hilfe bringt,
dass wir Gnad erlangen?
Das bist du, Herr, alleine.
Uns reuet unsre Missetat,
die dich, Herr, erzürnet hat.
Heiliger Herre Gott,
heiliger starker Gott,
heiliger barmherziger Heiland,
du ewiger Gott:
lass uns nicht versinken
in des bittern Todes Not.
Kyrieleison.

Mitten in dem Tod anficht
uns der Hölle Rachen.
Wer will uns aus solcher Not
frei und ledig machen?
Das tust du, Herr, alleine.
Es jammert dein Barmherzigkeit
unsre Klag und großes Leid.
Heiliger Herre Gott,
heiliger starker Gott,
heiliger barmherziger Heiland,
du ewiger Gott:
lass uns nicht verzagen
vor der tiefen Hölle Glut.
Kyrieleison.

Mitten in der Hölle Angst
unsre Sünd’ uns treiben.
Wo solln wir denn fliehen hin,
da wir mögen bleiben?
Zu dir, Herr Christ, alleine.
Vergossen ist dein teures Blut,
das g’nug für die Sünde tut.
Heiliger Herre Gott,
heiliger starker Gott,
heiliger barmherziger Heiland,
du ewiger Gott:
lass uns nicht entfallen
von des rechten Glaubens Trost.
Kyrieleison.

Martin Luther

Kalender 2023.04 – OMG

Elyas ist aufrecht und tapfer wie Malik Ibrahim.

Im Kalender 2023 werden die Spieler des FC Mohajer Leipzig e.V. porträtiert. Dazu bediene ich mich orientalischer Märchengestalten – manche weltberühmt, andere kaumbekannt. Die Märchen habe ich im Buch Orientalische Märchen Gestalten – Gruppiert von Fabian W. Williges versammelt und herausgegeben (ISBN 978-3-7565-5743-1).

Werbung im Ramadan ’23

Es ist mittlerweile eine kleine Tradition geworden, dass ich im Ramadan nach Werbung suche, die auf diesen festlichen Monat Bezug nimmt. Natürlich sehen wir in diesen Werbespots nur das, was den Machern als kommerziell verwertbar erscheint. Doch der Vergleich zu „christlicher“ Werbung zeigt uns, das Menschen überall sehr ähnlich ticken. Ramadan Mubarak!

Hier eine Top-Ten-Liste meiner liebsten Werbespots zum Ramadan aus diesem Jahr in aufsteigender Folge. Und selbstverständlich sind meine Favoriten Zain und Surf excel wieder auf den forderen Plätzen. Auch Tata Motors scheint sich einen festen Platz in meiner Liste erarbeitet zu haben. Viel Spaß beim schauen!

Platz 10: Qarshi Health & Wellness – bei Adhan Prost.
Platz 9: McDonald’s Singapore – die Opfer des Marktes als Helden.
Platz 8: Coca-Cola Pakistan – über die Unterschiede.
Platz 7: Saji Malaysia – mit Liebe kochen und junge Frauen retten.
Platz 6: Occasions DryFruits – Bollywoods Mir Sarwar und die Datteln.
Platz 5: Vodafone Ägypten – die vielen kleinen Augenblicke, die unsere Bindungen ausmachen.
Platz 4: Tata Motors – die Familie zählt.
Platz 3: Zain – über die inneren Folgen äußerer Katastrophen.
Platz 2: SIUT Pakistan – ein Kinderkrankenhaus bittet um Spenden.
Platz 1: Surf excel – wenn man beim Helfen schmutzig wird.