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Joni Mitchells Geburtstag

Heute wird Joni Mitchell 79 Jahre alt. Sie ist – bei weitem – die bedeutendste Singer/Songwriterin für mich. Ihr Lieder begleiten mich seit Jahrzehnten. Ich schreibe jetzt keine lange Würdigung. Stattdessen möchte ich hier eine Übersetzung veröffentlichen, die ich bereits vor 13 Jahren niedergeschrieben habe. Es ist eines meiner Lieblingslieder von Joni: You turn me on (I’m a radio)

Fährst du gerade in die Stadt über dir ne Regenwolke?
Wähl die Nummer von dem Typen, der dich immer lieben wollte
Baby, du machst mich an! Ich bin ein Radio
Ich bin ein Sender vom Land, manche Sprüche sind hohl
Ich bin ein Weizenfeld – siehst du mich winken?
Ich bin ein Funkturm – siehst du mich blinken?

Und ich schicke dir jetzt ein Signal
Ich hoffe es geht laut und deutlich durch den Kanal
Ein Mann für dich darf nicht stark sein das ödet dich an
Doch er darf auch nicht zu schwach sein; denn dann ist er kein Mann
Und eine Hand wäscht die andere, wie du mir so ich dir
Ich kann so sein, wie du mich willst, schenkst du mir Liebe dafür

Doch bist du dir nicht sicher, zweifelst du wieder mal
Ist der Empfang einfach zu schlecht, ändere deine Senderwahl
Denn atmosphärisches Rauschen, wer hört das gern?
Dann sind Kopfschmerz und Sausen im Ohr nicht mehr fern
Von einem Frühstück mit Freunden bis zum Scheidungsantrag
Und was du für ein Gesicht machst an diesem schönen Tag

Fährst du gerade in die Stadt über dir ne Regenwolke?
Wähl die Nummer von dem Typen, der dich immer lieben wollte
Liegst du gerade an ’nem Strand neben dir Lautsprecherboxen
Feg den Sand noch mal beiseite, meine Liebe wird noch Tropfen
Dein Kopf sagt wieder nein, doch dein Herz wär’ gern dabei
Ruf doch beim Sender an: alle Leitungen sind frei

Joni Mitchell (Deutsch von Fabian W. Williges)

London und die Metaebene

Seit einigen Tagen bin ich in London. Da gibt es natürlich viel zu berichten. Und genau so natürlich habe ich keine Zeit, das alles hier reinzutippen. Also nur sechs Bilder, die alle irgendwie miteinander verbunden sind – auf verschiedenen Ebenen.

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Ein kleiner Tipp: Es hat alles irgendwie mit Joni Mitchell zu tun, von der ich mir heute auch ein Buch mit ihren frühen Songtexten in ihrer Handschrift gekauft habe. Und die zwei Impressionisten hängen nicht in der Tate Modern, wie man durch die Zusammenstellung vielleicht denken könnte.

Die junge Dame auf den mittleren Bildern ist Keely Denham. Ich habe mir ihre CD Blue Leaves gekauft. Auf einer anderen EP interpretiert sie ein Lied von Joni Mitchell 😉

Links
https://courtauld.ac.uk/gallery/
https://www.tate.org.uk/
https://www.keelydenham.com/

75 Jahre Joni Mitchell

Heute ist Joni Mitchell 75 Jahre alt. Sie ist für mich eine Wichtige Kraftquelle und Inspiration. Ihre Musik und ihre Texte bedeuten mir seit Jahrzehnten unglaublich viel. Und die Tatsache, dass sie viele ihrer Plattencover selbst gestaltet hat, dient mir auch innerlich als Rechtfertigung für das eigene Komplettpaket.

Eigentlich sollte ich einen langen Aufsatz schreiben über bestimmte Alben und die Songs darauf, die verwendeten Instrumente, die Liebschaften, die Künstler, die von Joni Mitchell beeinflusst wurden usw. usf. Aber ich beschränke mich auf eine Top-Five-Liste – nicht meiner Lieblingssongs von ihr, sondern – von Cover-Versionen anderer Künstler:

  • Carey – mit halbem Tempo live von Cindy Lauper; sehr hypnotisch!
  • Big Yellow Taxi – von Bob Dylan in einer seiner schlimmeren Phasen, aber so habe ich das Lied eben kennengelernt.
  • Got ′til it′s gone – eigentlich ein eigenständiges Lied von Janet Jackson; aber mit wichtigem Hook-Line-Sample aus Big Yello Taxi; auch im Video kann man Joni Mitchell entdecken.
  • A Case of You – von Prince am Klavier gerade erst postum veröffentlicht.
  • Both Sides NowCleo Laine machte aus dem Folksong eine klassische Nummer; Joni Mitchell selbst kopierte später diesen Stil.

Und zum Abschluss ein mittlerweile 5 Jahre altes Interview mit ihr:

The Last Time I Saw Richard

Nachdem ich während meines Urlaubs nichts gepostet habe, muss ich ja einiges nachholen. Daher heute gleich der nächste Eintrag. In London habe ich mir einige DVDs gekauft. Eine davon ist eine Sammlung von Kurzfilmen verschiedener Autoren. Ein Film ist mir gleich aufgefallen, weil er den Titel eines Joni-Mitchell-Liedes nutzt: The Last Time I Saw Richard. Mit dem Lied hat der Film nur bedingt und mit viel Fantasie etwas zu tun. Aber er ist gut! Er ist beklemmend aber gut.

Ich kannte den australischen Filmemacher Nicholas Verso vorher nicht. Toby Wallace, der jüngere der beiden Schauspieler, hatte ich mal in einem schlechten Kinderfilm gesehen. Aber hier gefällt mir deutlich besser. Im Laufe des Jahres wird der Spielfilm Boys in the Trees von Nicholas Verso erscheinen. Die Hauptrolle hat auch wieder Toby Wallace übernommen. Ich bin gespannt. Nun aber erstmal The Last Time I Saw Richard.

Auch ein Besuch seiner Website lohnt sich: nicholasverso.com

Joni Mitchell

Zum 1. Mai müsste ich ja eigentlich etwas über mein linkes Herz schreiben, aber das linkische Herz ist gerade eher mein Thema. Die frühe Joni Mitchell steht für mich an dieser Schwelle vom politischen Singer & Songwriter zum persönlichen. Ihr Album Blue aus dem Jahr 1971 handelt von verschiedenen Phasen der Liebe. Wer mich besser kennt, weiß, wie sehr ich Joni Mitchell verehre.

Am 31. März 2015 wurde Joni Mitchell in ihrer Wohnung in Kalifornien bewusstlos gefunden. Seitdem ist sie im Krankenhaus. Sie soll auf dem Weg der Besserung sein. Wer ihr Genesungswünsche schicken möchte, kann über Facebook oder Twitter mit dem Hashtag #WeLoveYouJoni etwas posten, was dann auf der Website weloveyoujoni.com zu sehen sein wird.

Studenten des privaten Berklee College of Music in Boston haben zwei Lieder von Joni Mitchell für das birn (Berklee Internet Radio Network) eingespielt. Ich mag die Aufnahme (s.u.), vor allem weil die Musiker nicht versuchen, Joni Mitchell zu kopieren. Über Einzelheiten der Interpretation kann man dann natürlich diskutieren.

In Berklee machte übrigens Melissa Etheridge 1980 Abschluss. Aimee Mann brach ungefähr zur selben Zeit ihr Studium ab und macht seitdem trotzdem gute Musik. Qunicy Jones verließ bereits 1951 Berklee ohne einen Abschluss.

Links
weloveyoujoni.com
jonimitchell.com
thebirn.com