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Die Lage der Welt im Spiegel historischer Ereignisse

US-Amerikanische Professoren und Journalisten merkten in den letzten Tag vermehrt an, dass sich die USA in einer besonders kritischen Phase befänden, in der sich drei folgenschwere Phase der amrikanischen Geschichte zu wiederholen scheinen:

  • Die Spanische Grippe von 1918, die allein in den USA zwischen 500.000 und 850.000 Menschen das Leben kostete.
  • Die Great Depression von 1929, die in den USA zu einer Arbeitslosenquote von 23 % geführt hatte.
  • Die Bürgerrechtsbewegung, die häufig mit dem Jahr 1968 und der Ermordung von Martin Luther King assoziiert wird.

Das ist eine beängstigende Mischung; umso mehr als in dieser Zeit der Orientierungslosigkeit und Neubewertung ein Präsident an der Macht ist, der beständig irgendwo zwischen bösartig und blödsinnig changiert.

Wir können den Blick weiten und uns gleichzeitig nur auf diesen einen Tag konzentrieren, um ein ungefähres Bild unserer Lage im Jahr 2020 zu bekommen. Ich habe versucht, historische Ereignisse zu fünf Punkten zu bündeln – einer Top-Five-Liste:

  • Heute ist der Todestag des Hl. Bonifatius (673–755), den man seit Jahrhunderten in der katholischen Kirche als den Apostel der Deutschen verehrt. Und weil ich nicht zwei oder drei Punkt meiner Top-Five-Liste verbrauchen möchte, erwähne ich hier noch das Attentat auf den aussichtsreichen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy (1925–1968), dem er am Folgetag erlag, und den von Alzheimer umnebelten Tod des Schauspielers und 40. Präsidenten der USA Ronald Reagan (1911–2004).
  • Am 5. Juni 1851 erschien der erste Teil des Romans Onkel Toms Hütte von Harriet Beecher Stowe (1811–1896) als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift The National Era. Das Werk gilt als ein kultureller Höhepunkt der weißen Anstrengungen zur Abschaffung der Sklaverei in den USA. 10 Jahre später begann der Amerikansiche Bürgerkrieg.
  • Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unterzeichneten am 5. Juni 1945 die Alliierten die Berliner Erklärung und übernahmen damit gemeinsam die oberste Regierungsgewalt in Form des Alliierten Kontrollrats. Im Kalten Krieg war dieses Gremium quasi nicht existent, traf sich allerdings bis 1990 im Zwei-plus-Vier-Vertrag das wiedervereinigte Deutschland ein vollständig souveräner Staat wurde. Ebenfalls an einem 5. Juni, nämlich zwei Jahre nach der Berliner Erklärung, skizzierte der US-amerikanische Außenminister George C. Marshall (1880–1959) seinen Plan zum wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas vor den Absolventen von Harvard. Der Plan trägt bis heute seinen Namen und brachte ihm 1953 den Friedensnobelpreis ein.
  • Am 5. Juni 1972 wurde in Stockholm die erste Weltumweltkonferenz eröffnet. Dazu riefen die Vereinten Nationen diesen Tag aus zum World Environment Day, der bis heute auch in Deutschland feierlich und nachhaltig begangen wird.
  • Heute vor 39 Jahren wurden in einem Bulletin des US-amrikanischen Centers for Disease Control and Prevention die ersten Fallbeschreibungen von AIDS-Toten veröffentlicht. Damals rang man noch um einen Namen für die Krankheit: 4H Disease war auch im Gespräch, weil als frühe Risikogruppen Haitianer, Homosexuelle, Hämophile (Bluter) und Heroin-Süchtige ausgemacht wurden. Der Spiegel nannte sie die Schwulenpest. Eine tatsächliche Heilung oder Impfung gibt es bis heute nicht. Dennoch ist eine HIV-Infektion in Europa kein Todesurteil mehr.

Aus der Ursuppe

Es gibt so Tage, da kann ich meinen Geist nicht auf ein Thema fokussieren. Ich meine damit keine klassische Konzentrationsschwäche, sondern die Vielschichtigkeit der Welt, die mit  unzählbar vielen Ereignissen auf das Individuum herniederdonnert. Jedes dieser Ereignisse wäre meiner Aufmerksamkeit würdig. Heute kann ich keine einfache Top-Five-Liste erstellen. Aber eine bestimmte Reihenfolge sowie thematische Gewichtung werde ich auch hier einhalten.

Heute vor 111 Jahren wurde Bernhard Klemens Maria Hofbauer Pius Grzimek (1909–1987) geboren. Ich habe zur Schnapszahl mal alle Vornamen spendiert. Man kennt ihn vor allem als Tierfilmer und mit seinem Nachnamen. 1960 war er der erste Deutsche, der nach dem Zweiten Weltkrieg einen Oscar gewann. Sein Werk: Serengeti darf nicht sterben. Von 1945 bis 1974 war er der Direktor des Frankfurter Zoos.

http://www.zoo-frankfurt.de/
http://www.bernhardgrzimek.de/

Auf den Tag genau zwei Jahre später wurde Karl August Fritz Schiller (1911–1994) geboren. Er war in der ersten Großen Koalition unter Kanzler Kiesinger (und darüber hinaus) der erste sozialdemokratische Wirtschaftsminister. Er ist der Vater des Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft von 1967, das ich in meinem Unterricht als Magisches Viereck behandle. Mittlerweile sind jedoch noch zwei Ecken hinzugekommen.

https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/
https://www.gesetze-im-internet.de/stabg/

Auch Elisabeth Veronika Mann Borgese (1918–2002) erblickte am 24. April das Licht der Welt. Das fünfte Kind Thomas Manns bemühte sich gemeinsam mit ihrem Gatten Giuseppe Antonio Borgese (1882–1952) um eine Weltverfassung. 1970 war sie Gründungsmitglied des Club of Rome. Weiterhin war sie eine treibende Kraft hinter dem Seerechtsübereinkommen der UN 1982 und der Gründung eines Internationalen Seegerichtshofs 1996. Ihr ist mein Beitragsbild, der Strand von Baltrum, gewidmet.

https://www.literaturportal-bayern.de/
https://www.literaturhaus-muenchen.de/

Heute haben wir vom Tod Norbert Blüms (1935–2020) erfahren. Er war in jedem Kabinett Helmut Kohls als Minister vertreten. Er führte die Pflegeversicherung ein und reformierte das Rentensystem. In diesem Zusammenhang fiel auch sein berühmtester Satz: Die Rente ist sicher. Mich hat Blüm meine gesamt Entwicklung über, vom unmündigen Kind zum politisch Interessierten Erwachsenen, begleitet. Ich möchte hier die Video-Aufzeichnung der Debatte zur Rentenreform wiedergeben. Wer nicht die ganzen 50 Minuten schauen will, ab Minute 26 wird es interessant.

https://dbtg.tv/cvid/1937201

Fridays for Future ist noch immer aktuell und stark. Die Maßnahmen zur Corona-Krise haben gezeigt, dass auch in westlichen Demokratien die Fähigkeit zu schnellem und beherztem Handeln vorhanden ist. Warum nun, fragt man sich, hören Politiker bei Corona auf die Wissenschaftler, beim Klima aber nicht. Heute ist ein virtueller Streiktag.

https://fridaysforfuture.de/
https://fridaysforfuture.org/

Gestern hat Donald Trump den Ärzten empfohlen, darüber nachzudenken, den Corona-Patienten Desinfektionsmittel zu spritzen. Es vergeht eigentlich  kein Tag, wo ich nicht denke, da kann Trump eigentlich keinen mehr draufsetzen. Hier hat er den Gipfel erreicht. Und jeder weitere Tag belehrt mich eines Besseren. Der Songwriter und Satiriker Roy Zimmerman (*1957) hat vor wenigen Tagen ein schönes Video gepostet, das sich zurzeit viraler verbreitet als Corona.

Tausend Jahre sind ein [Frei-]Tag

Zur Zeit wiederholt der Bayerische Rundfunk die wunderbare Zeichentrickserie Es war einmal … der Mensch. Der französische Autor/Zeichner/Regisseur Albert Barillé erschuf diese Serie 1978. Zwei Jahre erweiterte sie meinen Bildungskanon als Grundschulkind. Die Serie führt breit angelegt durch die Geschichte der Menschheit; beginnt dabei noch etwas vorher bei der Entstehung der Erde und endet mit dem Verlassen des Planeten, weil dieser durch Umweltverschmutzung unbewohnbar geworden ist.

Besonders geliebt habe ich das Titellied von Udo Jürgens (mit dem Text von Siegfried Rabe): Tausend Jahre sind ein Tag. Heute höre ich bei YouTube eine alte Version aus dem Jahre 1980 und die Fassung von Udo Jürgens’ letztem Konzert 2014 in Zürich. Beide sind so schön, dass ich sie hier mit einbinden möchte. Ich muss bei dem Text an Greta Thunberg und die Bewegung Fridays for Future denken, bzw. an die Reaktionen, die beide bei den konservativen und liberalen mehrheitlich auslösen.

 

Link
https://www.br.de/mediathek/sendung/es-war-einmal-der-mensch
http://www.hellomaestro.de/der-mensch

Die erste Antibabypille

Heute vor 55 Jahren kam mit Enovid die erste Antibabypille auf den US-amerikanischen Markt. Seitdem hat sich nicht nur die selbstbestimmte Sexualität von Frauen in der westlichen Welt entfalten können, auch ein deutlicher Abfall der Geburtenraten in den Industirenationen ist zu verzeichnen: der Pillenknick.

Die Pille ist in manchen Kreisen noch immer verpönt – mit dabei die römisch-katholische Kirche. Bedenklich finde ich vor allem, dass der Gehalt an weiblichen Hormonen im Trinkwasser durch die weite Verbreitung der Pille gestiegen, was zu einer schleichenden Verweiblichung des Mannes führt. Damit spiele ich aber nicht auf Aspekte der aktuellen Sommermode an, sondern auf die Störung der natürlichen Fortpflanzungszyklen bei Fischen und Amphibien. So fügt die Antibabypille dem Themenkreis der Umweltverschmutzung einen weiteren Aspekt hinzu, dessen Auswirkungen noch nciht abzusehen sind.

Erste Schülertagung der jDPG in Leipzig

Gestern fand die bundesweit erste Schülertagung der jungen Deutschen Physikalischen Gesellschaft (kurz: jDPG) in Leipzig statt. An die 50 Schülerinnen und Schüler aus acht Bundesländern trafen sich im Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften, um gemeinsam Vorträge aus den verschiedenen Bereichen der Physik zu hören und auch eben selbst zu halten.

Ich war in meiner Funktion als Local Secretary von Mensa in Deutschland e.V. als Kooperationspartner mit in die Organisation eingebunden. In einer Vortragslücke konnte ich auch meinen Verein vorstellen und mit den Teilnehmern kurz über die Messbarkeit von Intelligenz diskutieren.

Ich maß mir nicht an, die einzelnen Vorträge zu bewerten. Da bin ich nicht qualifiziert genug. Mir blieb aber ein Beitrag in Erinnerung, der sich mit den Möglichkeiten des mikrobiellen Abbaus von Plastik im Meer beschäftigte. Robin Hertel und Finn Sombrutzki aus Neumünster gewannen mit ihren Forschungen den dritten Platz des Bundeswettbewerbs Jugend Forscht.

Hannes Vogel, Regionalgruppensprecher der jDPG, konnte für die Schülertagung auch zwei renomierte Wissenschaftler gewinnen, welche mit ihren Vorträgen die anderen Beiträge umrahmten. Zu Beginn sprach Fatihcan Atay vom MPI über dynamische Systeme. In einer Stunde führte er die Zuhörer von einfachsten Funktionen zu den Überlegungen der Chaostheorie. Zum Abschluss der Tagung gab Wolfhard Janke vom Institut für Theoretische Physik der Universität Leipzig einen Überblick zur Forschung mithilfe von Computersimulationen.

Das Gruppenfoto zeigt den Großteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser erfolgreichen Schülertagung.

Teilnehmer der SchülertagungLinks
dpg-physik.de/dpg/gliederung/junge/rg/leipzig/2015schuelertagung
jugend-forscht.de/wettbewerbe/bundeswettbewerb-2014
mis.mpg.de
physik.uni-leipzig.de
mensa.de

Namenstag des Albert Knapp

Der evangelische Pastor und Dichter Albert Knapp (1798–1864) erhielt seine Ausbildung im Seminar in Maulbronn, das vor und nach ihm so namhafte Personen wie Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin und Hermann Hesse besuchten.  Ab 1816 studierte Knapp in Tübingen Theologie und trat einer Burschenschaft bei. Das war allerdings noch die Zeit, in der Burschenschaften allgemein für progressives und libertäres Gedankengut standen. Er beging feierlich das Gedenken an die Schlacht bei Waterloo, deren Tag sich heute beim Schreiben dieses Blogeintrags zum runden 200. Male jährt. Der 18. Juni sollte 1864 auch Knapps Todestag werden; doch das hatte dann mit Napoleon nichts mehr zu tun. Vorher folgter er noch als Pastor der Leonardsgemeinde in Stuttgart dem berühmten Gustav Schwab nach, den bibliophile Kinder und Jugendliche seiner Sagen des klassischen Altertums wegen immer noch verehren.

Albert Knapp gründete im Winter 1837 den ersten Tierschutzverein auf deutschem Boden. Knapp sah, mit Verweis auf den Schöpfungsbericht und den Römerbrief (Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. Römer 8, 19), den Tierschutz als eine christliche Aufgabe. Nun bin ich nicht im Tierschutz aktiv, aber als praktizierender Vegetarier fühle ich mich dem Knapp nahe. Apropos Essen: Es gibt ein recht bekanntes Tischgebet von Albert Knapp, das aus dem Gründungsjahr stammt und heute im Evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 462 zu finden ist. Man kann es also gut nach einer vegetarischen Mahlzeit sprechen:

Wir danken dir, Herr Jesus Christ,
dass du unser Gast gewesen bist.
Bleib du bei uns, so hat’s nicht Not,
du bist das wahre Lebensbrot.

Namenstag des Häuptlings Seattle

Chief Noah Seattle war Häuptling der Suquamish- und Duwamish-Indianer. Er wurde 1786 geboren und starb am 7. Juni 1866. Sein Name lautet in Lushootseed, seiner Muttersprache, Si’ahl. Die Bedeutung dieses Namens konnte ich bisher nicht herausbekommen. Von den weißen Händlern erhielt er den Spitznamen Le Gros oder The Big One, weil er mit seinen 1,85 Metern für die damalige Zeit ein Riese war. Chief Seattle setzte sich für die friedliche Koexistenz von Indianern und weißen Siedlern ein. Die Hauptstadt des Staates Washington trägt seit ihrer Gründung seinen Namen.

Bekannt ist Chief Seattle heute vor allem wegen einer Rede, die er 1854 vor dem Gouverneur des Washington-Territoriums Isaac Ingalls Stevens gehalten haben soll. Fraglich ist dabei nicht, ob er eine Rede hielt – das tat er mit Sicherheit. Allerdings gibt es kein Skript und kein Protokoll. Erst 33 Jahre später schrieb der Journalist und Zeitzeuge Henry A. Smith die Rede, welche in Lushootseed gehalten wurde, in englischer Sprache nach seinen eigenen Notizen auf.

The great, and I presume also good, white chief sends us word that he wants to buy our lands but is willing to allow us to reserve enough to live on comfortably. This indeed appears generous, for the red man no longer has rights that he need respect, and the offer may be wise, also, for we are no longer in need of a great country.

[…] The ashes of our ancestors are sacred and their final resting place is hallowed ground, while you wander away from the tombs of your fathers seemingly without regret. […]

We will ponder your proposition, and when we have decided we will tell you. But should we accept it, I here and now make this the first condition: That we will not be denied the privilege, without molestation, of visiting at will the graves of our ancestors and friends. Every part of this country is sacred to my people. Every hill-side, every valley, every plain and grove has been hallowed by some fond memory or some sad experience of my tribe.

Der texanische Professor Ted Perry schrieb 1972 die Rede für ein Filmskript um. Nun war es ein Brief an den Präsidenten Franklin Pierce, den Chief Seattle geschrieben haben soll. Dies allerdings ist reine Fiktion. Die Veränderungen in der Rede dienen zum einen der Anpassung an modernere Sprachgewohnheiten und zum anderen der Verlagerung des thematischen Schwerpunktes von Völkerverständigung und resignativer Unterwerfung zu globalem Umweltschutz. Chief Seattle wird dem heutigen US-Amerikaner und den anderen Bewohnern vor allem westlicher Staaten als Edler Wilder um die Ohren gehauen. Auch wenn der Text nicht historisch ist, kann eine Ausrichtung an solchen Maßstäben für uns wohl sinnvoll sein.

The great chief in Washington sends word that he wishes to buy our land. The great chief also sends us words of friendship and goodwill. This is kind of him, since we know that he has little need of our friendship in return. But we will consider your offer, for we know that if we do not do so, the white man may come with guns and take our land.

How can you buy or sell the sky—the warmth of the land? The idea is strange to us. Yet we do not own the freshness of the air or the sparkle of the water. How can you buy them from us? Every part of this earth is sacred to my people. Every shining pine needle, every sandy shore, every mist in the dark woods, every clearing and humming insect is holy in the memory and experience of my people.

Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Stefan Vesper schrieb 1978 mit 22 Jahren einen Kanon zu dem berühmten Satz Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig. In vielen Regionalteilen des Evangelischen Gesangbuchs findet sich der Kanon. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika gedenkt am 7. Juni des berühmten Häuptlings.

 

Links
duwamishtribe.org – Informationen über Chief Seattle auf der Website des Duwamish-Stammes
en.wikisource.org – Wiedergabe der ersten Aufzeichnung der berühmten Rede (auf Englisch)
studiesincomparativereligion.com – Wiedergabe der unhistorischen Briefversion (auf Englisch)

Earth Day 2015

Seit 25 Jahren wird am 22. April international der Earth Day gefeiert. Die Geschichte um diesen Tag ist tatsächlich noch ein bisschen länger. Der 2012 verstorbene Friedensaktivist John McConnell schlug bereits 1969 bei einer UNESCO-Konferenz vor, einen Tag im Jahr der Erde und dem Frieden zu widmen. Mittlerweile ist dieser Tag recht gut verankert – in den Kalendern, die sich mit Namens- und Gedenktagen beschäftigen. Unsere Aufmerksamkeit bezüglich dieser zwei lebenswichtigen Themen braucht allerdings weiteren und eben wiederholten Anstoß.

Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts stärkte die Raumfahrt auch in der breiten Bevölkerung das Bewusstsein für die Erde als eine Gesamtheit. Bekannt ist in diesem Zusammenhang ein Foto unseres Planeten, welches während der Apollo-17-Mission am 7. Dezember 1972 aufgenommen wurde. Es zeigt die Antarktis und Afrika mit der Arabischen Halbinsel. Dieses Bild ist als Blue Marble in das kollektive ikonografische Gedächtnis der Menschheit eingegangen. John McConnell schlug vor, dieses Bild als Erdflagge zu nutzen.

Die NASA verneigte sich 2014 vor dem Earth Day mit einem Global Selfie, das wie viele Veröffentlichungen der NASA zur allgemeinen nicht-kommerziellen Verwendung freigegeben ist. Daher möchte ich es hier auch zeigen:

NASA-14147-EarthDay20140422-GlobalSelfie-20140522
Global Selfie der NASA zum Earth Day am 22.04.2014

In diesem Jahr ist der konkrete Schwerpunkt des Earth Day auf das rückstandslose Recycling gelegt. Unter dem Motto „Cradle to Cradle – Nie wieder Müll. Heute Abfall, morgen Nährstoff.“ soll der industrielle Mensch wieder Eingang in den Zyklus finden, der ohne ihn so gut funktioniert.

Den Earth Song schrieb Michael Jackson übrigens nicht für diesen Gedenktag. Er hatte den World Environment Day im Sinn, als er sich die Seele aus dem Leib schrie. In Deutschland begeht auch diesen unter dem Namen Tag der Umwelt am 5. Juni jeden Jahres. Aber ich glaube, auch heute darf man Michael Jackson hören.

Der Kommandant von Apollo 17 Eugene Cernan, der auch als der letzte Mensch auf dem Mond bekannt werden sollte, hat seine Erinnerungen an die zahlreichen Einsätze bis hin zum Mondflug in Interviews und Büchern geteilt.  Aus diesen Erinnerungen haben Paul und Ralph Colwell gemeinsam mit Herbert Allen das Lied Moon Rider geschrieben, das bei den Musik-Shows von Up with People aufgeführt wird. Up with People ist eine 1965 in den USA gegründete Non-Profit-Organisation, die Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Musik-Show um die Welt schickt in dem Gedanken, dass Menschen, die sich privat kennengelernt haben, keine Kriege mehr gegeneinander führen werden.

Es muss Ende der 80er Jahre gewesen sein, dass Up with People auch in meiner Heimatstadt Peine zu Gast waren. Wir nahmen einen der Sänger als Gast auf, und ich besuchte die Show zweimal. Das Lied Moon Rider hat mich besonders fasziniert. Ich habe noch das Songbook von der Tour mit den Unterschriften der Sängerinnen und Sänger darin. Ab und zu spiele ich Moon Rider, doch die Qualität des oben eingebetteten YouTube-Videos verfehle ich deutlich.

 

Links
earthday.de
earthday.org
nasa.gov
upwithpeople.org